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/ 03.06.2013
Moshe Zimmermann

Wende in Israel. Zwischen Nation und Religion

Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 1996; 127 S.; 12,- DM; ISBN 3-7466-8501-X
"Die Schüsse, die den israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin [...] tödlich trafen, signalisierten in Israel nicht nur das Ende der Regierung der [...] Arbeitspartei. Implizit verwiesen sie auch auf das Ende des klassischen Zionismus, der staatstragenden Ideologie Israels." (13) Eine zentrale Rolle bei der Veränderung, der "Wende" spielte der Bedeutungswandel des Begriffes "Zionismus". In der historischen Herleitung des Begriffes sucht Zimmermann die inhaltliche Wandlung zu erkennen und kommt zum Ergebnis, daß es sich in Wirklichkeit bei einer "derartigen ethnozentrisch-religiösen Definition des 'Judenstaats'" (17), wie er sie in der derzeitigen Regierung ausmacht, um eine radikale Abkehr vom ursprünglichen Zionismus handle, der einen "liberale[n], demokratische[n] und europäische[n] Charakter des Judenstaats" (20) zum Ziel gehabt habe. Zimmermann, der sich als Professor an der Hebräischen Universität und Leiter des R. Koebner-Instituts für deutsche Geschichte in Jerusalem intensiv am öffentlichen Diskurs um den Friedensprozeß in Israel und die historische und aktuelle Beziehung zwischen Deutschland und Israel beteiligt hat, erteilt mit dieser Abhandlung den herrschenden politischen Kräften in Israel eine Absage. Und er mahnt, den Blick nicht "allein auf die außenpolitische Fassade" (126) zu richten, sondern "vor allem auf die innere Dynamik von Politik und Gesellschaft in Israel" (126).
Heinz-Werner Höffken (Hö)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.632.23 Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Moshe Zimmermann: Wende in Israel. Berlin: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2430-wende-in-israel_3126, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3126 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
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