/ 31.05.2013
Martin Dabrowski
Wirtschaftssystem und Wirtschaftspolitik Chiles nach der Redemokratisierung. Eine Analyse aus wirtschaftsethischer Sicht
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 1995 (Europäische Hochschulschriften: Reihe V, Volks- und Betriebswirtschaft 1671); 257 S.; brosch., 84,- DM; ISBN 3-631-48191-8Wirtschaftswiss. Diss. Münster; Erstgutachter: R. Eschenburg. - Analysen nationaler Wirtschaftssysteme bleiben häufig auf eine rein wirtschaftswissenschaftliche oder aber auf eine ethische Perspektive beschränkt. Studien zur wechselhaften Wirtschaftspolitik Chiles sind für dieses eindimensionale Analyseschema ein prominentes Beispiel. Indem Dabrowski beide Standpunkte zu einer wirtschaftsethischen Untersuchung verbindet, versucht er dieses Manko zu überwinden. Als zentrales Analysekriterium rückt bei ihm die "Gerechtigkeit des Wirtschaftsergebnisses" (3) in den Mittelpunkt. Unter dieser Prämisse untersucht er differenziert die Redemokratisierung Chiles in der Ära der Regierung Aylwin (1990-1993). Am Ende steht dabei die Erkenntnis, daß aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus vieles für das "Modell Chile" spricht. Vom wirtschaftsethischen Standpunkt darf jedoch keinem Land empfohlen werden, "eine schematische Nachahmung des chilenischen Entwicklungsweges der letzten 20 Jahre zu versuchen" (239).
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.65 | 2.22 | 4.42 | 4.45
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Martin Dabrowski: Wirtschaftssystem und Wirtschaftspolitik Chiles nach der Redemokratisierung. Frankfurt a. M. u. a.: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/375-wirtschaftssystem-und-wirtschaftspolitik-chiles-nach-der-redemokratisierung_124, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 124
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Dr., Politikwissenschaftler.
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