/ 31.05.2013
Wolf Oschlies
Wladimir Schirinowski. Der häßliche Russe und das postkommunistische Osteuropa
Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 1995; 171 S.; 29,80 DM; ISBN 3-412-07395-4Oschlies geht der Frage nach, inwieweit die Angst des Westens vor dem "Extremisten" Schirinowski begründet ist. Zunächst werden Werdegang, politische Laufbahn und die Entwicklung seiner Partei geschildert. Anschließend untersucht der Autor anhand von Reisen Schirinowskis in ost- und südeuropäische Länder die Wirkung des Politikers in diesen Ländern: Die Reaktionen waren durchaus unterschiedlich. Der einhelligen Ablehnung im nördlichen Osteuropa steht die eher uninteressierte Aufnahme in Südosteuropa gegenüber.
Oschlies kommt zu dem Schluß, daß Schirinowski der "geborene Selbstdemontierer" (156) ist. Die Analyse von Interviews sowohl mit nord- als auch mit südosteuropäischen Zeitungen belegt die These, daß er seinen Zenit bereits überschritten hat. Bemerkenswert sind die zahlreichen Originalzitate und die fast vollständige Wiedergabe der erwähnten Interviews.
Inhaltsübersicht: Westen schocken, Osten vereinnahmen, "Süden" angreifen; Wer war Schirinowski?; Schirinowski: Selbstdarsteller und Selbstentlarver; Hat(te) Schirinowski Millionen (und woher kamen sie)?; Kapituliert Schirinowski in Osteuropa?; Schirinowski vor (osteuropäischem) Ort; Schirinowski: Daheim in Südosteuropa?
Julia von Blumenthal (JB)
Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
Rubrizierung: 2.62 | 2.24
Empfohlene Zitierweise: Julia von Blumenthal, Rezension zu: Wolf Oschlies: Wladimir Schirinowski. Köln/Weimar/Wien: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/483-wladimir-schirinowski_245, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 245
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Prof. Dr., Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin.
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