Bihl, der sich selbst einen „theologisch interessierten Historiker" (8) nennt, nähert sich dem Phänomen „Islam" primär von einem geschichtswissenschaftlichen Standpunkt aus. Beginnend mit dem Leben Mohammeds beschreibt er die Entwicklung des Islam bis heute, und belegt seine Ansichten mit zahlreichen Koran-Zitaten. Unter anderem geht er dabei auf die einzelnen Gruppierungen der Sunniten, Schiiten und Charidschiten ein. Bihl skizziert außerdem die heutige Lage des Islam in Asien, Europa, Afrika und Amerika, und widmet dabei beispielsweise Israel und den besetzten Gebieten vier, der Türkei sechs und Europa (einschließlich Südosteuropa) 26 Seiten. Insgesamt reißt Bihl die einzelnen Charakteristika nur an, um dann auf andere, tiefergehende Werke zu verweisen. Auch sein Resümee („Der Islam ist schon in der Frühzeit keine Einheit gewesen und ist auch heute keine Einheit" [216]) kommt wenig überraschend. Auf „die große Frage der Zukunft", „ob eine Säkularisierung, eine pluralistische Gesellschaft, ein Nebeneinander, aber Getrenntsein von ‚Religion' und ‚Staat' möglich sein wird" (216), weiß auch er keine Antwort. Inhaltsübersicht: Die Hauptelemente des Islam; Die historische Entwicklung seit Mohammeds Tod; Erneuerungsbewegungen im Islam; Die heutige Lage des Islam; Internationale islamische Organisationen; Der christlich-islamische Dialog; Zu den Begriffen ?ih?d, d?r al-isl?m, d?r al-harb; Anmerkungen zur Stellung der Frau, zu den Menschenrechten und zum Strafrecht.