Insofern das philosophische Denken vom Selbst ausgeht und deshalb das Andere vom Selbst her denkt, vereinnahmt und unterwirft das Selbst das Andere. Hier bestehen strukturelle Ähnlichkeiten zwischen einem so verstandenen Denken und dem Krieg, der ja per definitionem auf eine Unterwerfung des Gegners abzielt. Damit stellt sich jedoch die Frage, inwieweit ein Denken der Überwindung des Krieges überhaupt möglich ist oder ob nicht jedes Denken den Krieg implizit reproduziert. Die Arbeit diskutiert diese Frage aus vornehmlich philosophischer Perspektive und deutet dabei den Begriff des Politischen neu aus. Dabei kommt der Autor u. a. zu dem Ergebnis, dass die Erhaltung der Differenz und nicht deren Überwindung die Möglichkeit des Friedens eröffnet. "Das eigentlich "Politische" wird nicht in der Durchsetzung des Selben gegen den Anderen gesehen, sondern vielmehr in der Öffnung des Selben für den Anderen." (219) Inhaltsübersicht: I. Politik, Krieg und Frieden - Eine Kritik der kriegerischen Gewalt: 1. Ontologie und Gewalt: Egologie, Totalität und die Evidenz des Krieges; 2. Differenz und Gewalt: Das originär Soziale und das Politische; 3. Krieg und Tod; 4. Ethik und Politik - Ansätze zu einer Bestimmung des „Politischen" im Ausgang von der originär sozialen Beziehung; 5. Denkbewegungen. II. Militärische Gewalt und die abendländische Konzeption des „Politischen": 2. Zum „Ort" der militärischen Gewalt in der abendländischen Konzeption des Politischen; 3. Politisches Denken und der Krieg; 4. Herrschaft und militärische Gewalt; 5. Zur Frage nach der Legitimität militärischer Gewalt im Kontext gesellschaftspolitischen Handelns; 6. Identität und Differenz in internationalen Beziehungen; 7. Phänomenologie und militärische Gewalt.