/ 31.05.2013
Andrea Ludwig
Neue oder Deutsche Linke? Nation und Nationalismus im Denken von Linken und Grünen
Opladen: Westdeutscher Verlag 1995; 209 S.; kart., 36,- DM; ISBN 3-531-12705-5Diss. - Die Untersuchung befaßt sich mit der weitverbreiteten These, daß Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit eine Reaktion auf die Tabuisierung des Nationalen durch die Linke darstellen, wodurch die Herausbildung einer positiven nationalen Identität in Deutschland unmöglich geworden sei. Dem entgegentretend zeigt die Autorin, daß es sich bei der linken Tabuisierung des Nationalen um einen Mythos handelt. Nicht das Phänomen als solches, sondern immer nur bestimmte Formen und Richtungen des Nationalismus sind bei der Linken auf Ablehnung gestoßen. Die Unterstützung der Nationalbewegungen in der Dritten Welt Ende der sechziger Jahre, der sogenannte sozialistische Nationalismus der siebziger Jahre und die gegenwärtige Forderung der Grünen nach einer antirassistischen nationalen Identität zeugen von einem positiven Nationenverständnis, dem die rückwärtsgewandten Traditionen des Nationalismus gegenübergestellt werden.
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 2.35 | 2.313 | 2.331
Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Andrea Ludwig: Neue oder Deutsche Linke? Opladen: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/265-neue-oder-deutsche-linke_5, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 5
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Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
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