Diss. Zürich; Erstgutachter: V. Bornschier. – Wenn die EU als Teil europäischer Staatlichkeit betrachtet wird, dann sollte, so Ziltener, die integrationstheoretische Diskussion auch die staatstheoretische Forschung einbeziehen. Da dies bisher erst ansatzweise geschehen ist, will er diese Lücke mit seiner Arbeit schließen. Er liefert eine Neuinterpretation des europäischen Integrationsprozesses, welche an Theorien des diskontinuierlichen Wandels von Staatlichkeit anknüpft. Sein Interesse gilt dem qualitativen Umbau der Integrationsweise in den 80er und 90er Jahren, den er als entscheidende, bisher zu wenig beachtete Voraussetzung für den Integrationsschub der letzten 15 Jahre ansieht. Er gelangt zu dem Ergebnis, daß "in mehrfacher Hinsicht von einer zentralen Funktion der europäischen Ebene in der Transformation von Staatlichkeit in Europa gesprochen werden" kann (208). Inhaltsübersicht: A. Prolegomena zu einer europäischen Staatstheorie: I. Zur Frage der Staatlichkeit der EU; II. Staat, Weltmarkt und europäische Integration. B. Strukturwandel der europäischen Integration: III. Die Europäische Union als Faktor und Ergebnis der Veränderung von Staatlichkeit in Europa; IV. Synthese: Der Strukturwandel der europäischen Integration und die Veränderung von Staatlichkeit in Europa.