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/ 06.06.2013
Walter Wittmann

Zwischen Markt und Staat. Der steinige Weg zur europäischen Einheit

München: Langen Müller/Herbig 2001; 209 S.; geb., 39,90 DM; ISBN 3-7844-7412-8
Nach Meinung des Autors leidet Europa an einer "Krankheit": Marktwirtschaftliche Reformen bleiben auf der Strecke und der Neoliberalismus wird zum "Volksfeind" erklärt. Europa - mit Ausnahme Großbritanniens - zeichnet sich "durch eine schwache Wachstumsdynamik, hohe Arbeitslosigkeit, eine nachlassende globale Konkurrenzfähigkeit und eine eklatante Innovationslücke aus. Dazu kommen Defizite in den öffentlichen Haushalten und bei der Sozialversicherung. Europa befindet sich in einem wohlfahrtsstaatlichen Teufelskreis, aus dem es nur mit radikalen marktwirtschaftlichen Reformen ausbrechen kann. Das ist aber politisch nicht machbar, wie eine lange historische Erfahrung zeigt. Der kranke Patient Europa ist nicht bereit, jene Medizin zu nehmen, die ihn auf die Dauer gesund machen würde." (57 f.) Kurzum, Europa ist geprägt durch einen "bürgerlichen Sozialismus" (55). Verantwortlich sind hierfür - nach Meinung des Autors - u. a. die zu mächtigen Gewerkschaften, zu hohe Lohnnebenkosten, eine verfehlte Arbeitsmarktpolitik und zu hohe Steuern. Um zu genesen, sollte Europa sich von der Idee des Wohlfahrtsstaates abwenden und sich für die Soziale Marktwirtschaft entscheiden, weshalb radikale marktwirtschaftliche Reformen notwendig wären. Überraschend, dass Wittmann, ein emeritierter Professor (Finanzwissenschaftler) auf Belege für seine teilweise recht provokanten Aussagen sowie weiterführende Literaturhinweise verzichtet. Inhalt: An der Schwelle zum Millennium; Der steinige Weg nach oben; Die Agenda 2000; Im Sog des Sozialismus; Die europäische Krankheit; Die Osterweiterung; Subventionen ohne Ende; Steuerharmonisierung um jeden Preis; Finanzausgleich - Ein Fass ohne Boden; Pleite der sozialen Sicherheit; Flucht in die Verschuldung; Die Zukunft des Euro; Festung Europa; Die geopolitische Lage; Auf die NATO angewiesen; Innere Sicherheit im Niedergang; Zum Demokratiedefizit; Politische Union - eine Utopie; Die Schweiz im Abseits; Die EU - ohne Alternative; Soziale Marktwirtschaft für Europa; Kommt das Jahrhundert Europas?
Sabine Steppat (Ste)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.13.5 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Walter Wittmann: Zwischen Markt und Staat. München: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/8755-zwischen-markt-und-staat_15670, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15670 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA
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