/ 17.06.2013
Helmut Martens / Gerd Peter / Frieder O. Wolf (Hrsg.)
Zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung. Gesellschaftlicher Umbruch und neue Arbeit
Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2001; 263 S.; kart., 29,90 €; ISBN 3-593-36844-7Die Debatte über Ursachen und Folgen des Umbruchs im System der Erwerbsarbeit hat sich mittlerweile sehr weit aufgefächert - die Diagnosen reichen von der Behauptung eines Endes der Arbeitsgesellschaft bis hin zur These, wir erlebten die Ablösung des "verberuflichten Arbeitnehmers" (der industriellen Ökonomie) durch den "Arbeitskraftunternehmer" (der postindustriellen Ökonomie). Diese Szenarien können sich zumeist nicht - so die Herausgeber - auf ein gesellschaftstheoretisches Fundament berufen. Dagegen wollen die Beiträge zu einer stärker theoriegeleiteten Orientierung der arbeitspolitischen Forschung beitragen. Die Autoren gehen davon aus, "dass die Metamorphosen der Erwerbsarbeit jenseits des für die Industriegesellschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägenden Modells der fordistischen Massenproduktion derart tiefgreifend sind, dass man schon heute von einem Epochenbruch sprechen kann" (23). Die Publikation ist vor dem Hintergrund einer Veranstaltungsreihe der Sozialforschungsstelle Dortmund (sfs-Forum "Neue Arbeit - neue Gesellschaft. Nach dem Umbruch") entstanden.
Inhaltsverzeichnis: Gerd Peter: Die Grenzen überschreiten durch Arbeit als Praxis und Gegenstand von Forschung - ein Vorwort (7-10); Helmut Martens: Neue Arbeit, neue Gesellschaft - thematische Einführung (11-26); Dieter Sauer: Unternehmensreorganisation und Entgrenzung von Arbeit - Thesen zum Umbruch (27-38); Jürgen P. Rinderspacher: Bei Anruf Arbeit - Die Strategie der Externalisierung zeitlicher Ungewissheit und ihre Folgen (39-65); Wilfried Kruse: Warum die Holländer einen so schönen Fußball spielen und dennoch kein Tor schießen - Einige Streiflichter zur Divergenz und Konvergenz sozio-kultureller Arbeitsmodelle in Europa (66-83); Hildegard Maria Nickel: Arbeitsverhältnisse und Lebensentwürfe in der Transformation - Ein Blick auf das Geschlechterverhältnis (84-102); Rüdiger Klatt: Arbeit, Virtualität, Netzwerke - Thesen zur Arbeit in der "Neuen Ökonomie" (103-116); Willi Brüggen: Das politische Konzept der "Neuen Mitte" im Kontext der Globalisierungsdebatte (117-129); Frieder Otto Wolf: "Netzwerkpolitik" und neue Formen zivilgesellschaftlicher Subjektivität (130-151); Heiko Geiling: Neue Mitte oder neue Arbeitnehmer? - Soziale Milieus im gesellschaftlichen Strukturwandel (152-170); Helmut Martens: Herausforderungen an eine neue gewerkschaftliche Arbeitspolitik angesichts von Krise und Verfall der alten Institutionen der Arbeit (171-193); Heide Mertens: "Neue Arbeit" für Mülheim - Lokale Ansätze für ein bedürfnisorientiertes Wirtschaften (194-210); Frieder Otto Wolf: "Selberausbeutung" im Übergang wohin? - Überlegungen zur "Neuen Arbeit" im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten (211-242).
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.262 | 2.342
Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Helmut Martens / Gerd Peter / Frieder O. Wolf (Hrsg.): Zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung. Frankfurt a. M./New York: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15382-zwischen-selbstbestimmung-und-selbstausbeutung_17507, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 17507
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
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