Das Bundesverfassungsgericht ist ein dankbares Opfer für einen Karikaturisten: Es gibt genügend umstrittene Urteile, eine überschaubare Zahl an Verfassungsrichtern, und das Verfassungsgericht vertritt eine sehr liberale Rechtsprechung zur Kunstfreiheit, die auch einem Verständnis der meisten Karikaturen als Kunst förderlich sein dürfte. Günstige Gelegenheit also - aber das Ergebnis ist enttäuschend: Das liegt weniger an den Karikaturen, über deren Qualität sich auch hier streiten läßt, sondern vor allem an den überwiegend uninspirierenden Kommentaren. Der Band konzentriert sich nur auf weniger große Entscheidungen - wie etwa die Kruzifix- oder Bodenreform-Entscheidung - und deckt ganz überwiegend die 90er Jahre ab.