/ 03.06.2013
Hans-J. Misselwitz
Nicht länger mit dem Gesicht nach Westen. Das neue Selbstbewußtsein der Ostdeutschen
Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 1996 (Politik im Taschenbuch 17); 128 S.; brosch., 19,80 DM; ISBN 3-8012-0235-6"Fünf Jahre nach der Zeitenwende 1989/90 sind wir dabei, die Sternstunde der Freiheit politisch zu verspielen (125)." Die vom Autor so eingestellte Perspektive bestimmt seine kritische Bilanz des deutschen Vereinigungsprozesses bis 1996. Dabei gibt, was als "Vermächtnis von 1989" (125) aufgefaßt wird - "die Praxis des gewaltfreien, demokratischen Wandels, die Idee eines gemeinsamen europäischen Hauses und einer demokratischen europäischen Bürgergesellschaft" (125) - die wesentlichen Kriterien der Analyse an. Im Sinne dieser Kriterien hält Misselwitz den Vereinigungsprozeß weder für abgeschlossen noch in seinem Zwischenergebnis für zufriedenstellend und versucht, die ungelösten sozialen, rechtsstaatlichen und politisch-historischen Probleme der Vereinigung aus ostdeutscher Sicht in Bedingungen und Aufgaben für einen notwendigen Wandel der innerdeutschen Politik zu übersetzen.
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.35
Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Hans-J. Misselwitz: Nicht länger mit dem Gesicht nach Westen. Bonn: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2003-nicht-laenger-mit-dem-gesicht-nach-westen_2405, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 2405
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
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