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/ 20.06.2013
Michaela Grimm

Das Finanzsystem Chinas zwischen Markt und Politik

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2005 (Integration Europas und Ordnung der Weltwirtschaft 30); 261 S.; geb., 49,- €; ISBN 3-8329-0957-5
Diss. Tübingen; Gutachter: J. Starbatty. - Liberalisierungen und die Einführung marktwirtschaftlicher Elemente in vormals zentralistischen Staaten, wie sie in den letzten 25 Jahren in China stattfanden, hängen eng mit Reformen des Finanzsektors zusammen. Insbesondere geht es dabei um die Transformation der politisch gesteuerten Staatsbanken in Geschäftsbanken nach westlichem Vorbild. Die Autorin untersucht, inwiefern sich die chinesische Regierung auf eine Liberalisierung des Finanzmarktes eingelassen hat. Sie zeigt, dass sich in China aufgrund der politischen Vorgaben ein zweigeteiltes Banksystem etabliert hat, das den Strukturwandel in den Küstenprovinzen beschleunigte, sodass sich die sozialen Disparitäten innerhalb des Landes erheblich vergrößerten. Erschwerend kamen die Aktivitäten der Lokalregierungen hinzu, die das Geld nicht gemäß den Zentralvorgaben, sondern für eigennützige Ziele verwendeten. Angesichts der Missstände wurden inzwischen erste Reformen eingeleitet, dennoch seien weitere Reformschritte unumgänglich. Allerdings bedeuteten diese aufgrund der damit verbundenen sozialen Härten eine massive Bedrohung für die Legitimation der politischen Führung.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.682.262 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Michaela Grimm: Das Finanzsystem Chinas zwischen Markt und Politik Baden-Baden: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23283-das-finanzsystem-chinas-zwischen-markt-und-politik_26675, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26675 Rezension drucken
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