/ 18.06.2013
Günther Deschner
Die Kurden. Volk ohne Staat. Geschichte und Hoffnung
München: Herbig 2003; 349 S.; 24,90 €; ISBN 3-7766-2358-6Deschners Darstellung der kurdischen Geschichte und der heutigen Lage dieses Volkes ist eine Mischung aus Reportage und Faktenschilderung, bei der aber ständig die Sympathie des Autors für die Kurden durchscheint. Kurdistan sei nicht erst seit Saddam Husseins Regentschaft im Irak ein Spielball regionaler Machthaber. Die Großmachtpolitik Englands und Frankreichs nach dem Ersten Weltkrieg sei wesentlich mitverantwortlich dafür, dass dem kurdischen Volk seit Jahrzehnten die Selbstbestimmung versagt bleibe. Deschner geht in seiner Schilderung nicht chronologisch vor, sondern thematisch. Kapitel über die Beziehungen der Kurden zu den USA wechseln sich ab mit der Vorstellung wichtiger Kurdenführer, Abschnitten über die Wahrnehmung Kurdistans im Ausland oder die Rolle der Kurden in der Türkei. Die jüngeren Entwicklungen wurden aber noch nicht in die Darstellung einbezogen. Deschner hat kein im engeren Sinne wissenschaftliches Werk verfasst. Dazu ist der eher journalistische Anteil der Schilderungen seiner persönlichen Reiseeindrücke zu groß. Als teils subjektiv gefärbte Einführung ist das Buch aber durchaus informativ.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.42 | 2.63 | 4.41
Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Günther Deschner: Die Kurden. München: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19602-die-kurden_22804, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22804
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M. A., Politikwissenschaftler.
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