/ 03.06.2013
Lorenz Kummer
Erfolgschancen der Umweltbewegung. Eine empirische Untersuchung anhand von kantonalen politischen Entscheidungsprozessen
Bern/Stuttgart/Wien: Verlag Paul Haupt 1997 (Berner Studien zur Politikwissenschaft 3); VI, 363 S.; 76,- DM; ISBN 3-258-05552-1Am Beispiel der Schweiz geht die Untersuchung der Frage nach, welchen Einfluß die Umweltbewegung auf kantonale politische Entscheidungen (der Exekutive, Legislative und des Volkes) nehmen kann. Zu diesem Zwecke werden auf der Basis einer Inhalts- und Dokumentenanalyse insgesamt 67 Entscheidungsprozesse analysiert. Die im theoretischen Modell zugrundegelegten Erklärungsvariablen umfassen Merkmale des Entscheidungsgegenstandes (Kosten-Nutzen-Verteilung, Status quo-Orientierung), der Entscheidungsverläufe selbst (interne Einigkeit der Umweltbewegung, Unterstützung durch Externe) sowie des Entscheidungskontextes (Wirtschaftslage). Wie die Ergebnisse zeigen, geht der stärkste Einfluß dabei von der Kosten-Nutzen-Verteilung aus. Die vergleichsweise besten Erfolgschancen weisen danach solche Forderungen der Umweltbewegung auf, die
- über allgemeine Steuermittel finanziert werden, so daß die Kosten der heterogenen Gruppe der Steuerzahler zufallen,
- zwar Kosten für homogene Produzenten- und Konsumentengruppen verursachen, aber gleichzeitig die Normadressaten zu zusätzlichen Investitionen veranlassen, und/oder
- den Schutz von bestimmten, genau definierten Naturobjekten und damit eine territorial begrenzte Erhaltung des Status quo zum Ziel haben.
Frank Decker (FD)
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
Rubrizierung: 2.5 | 2.22 | 2.261
Empfohlene Zitierweise: Frank Decker, Rezension zu: Lorenz Kummer: Erfolgschancen der Umweltbewegung. Bern/Stuttgart/Wien: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3036-erfolgschancen-der-umweltbewegung_3969, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 3969
Rezension drucken
Prof. Dr., Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn.
CC-BY-NC-SA