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/ 11.06.2013
Elke Fein

Geschichtspolitik in Rußland. Chancen und Schwierigkeiten einer demokratisierenden Aufarbeitung der sowjetischen Vergangenheit am Beispiel der Tätigkeit der Gesellschaft MEMORIAL

Hamburg: Lit 2000 (Osteuropa: Geschichte, Wirtschaft, Politik 23); 271 S.; brosch., 39,80 DM; ISBN 3-8258-4416-1
Geschichtspolitik bedeutet, die (selektive) Interpretation der nationalen Vergangenheit für aktuelle politische Erfordernisse, Ziele und Zwecke einzusetzen (9 ff.). Ihre Analyse macht - vor allem nach Regimewechseln - deutlich, wie sich ein neues Regime im Verhältnis zum vorherigen positioniert und erlaubt zugleich, so die Autorin, Rückschlüsse auf den gesellschaftlichen Grundkonsens einer Gesellschaft (2). Die Arbeit zeichnet die Geschichtspolitik in dem durch mehrere tiefgreifende politische Einschnitte geprägten Russland (beziehungsweise der Sowjetunion) ab dem Tode Stalins 1953 bis zum Ende der 90er-Jahre nach. Dabei wird hauptsächlich der Umgang mit dem Stalinismus thematisiert. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt auf dem Zeitraum seit dem Ende der 80er-Jahre, in dem sich die Gesellschaft MEMORIAL gründete, die der "offiziellen" Geschichtsschreibung eine abweichende Interpretation entgegensetzte. Inhaltsübersicht: I. Theoretische Grundlagen; II. Sowjetische Geschichtspolitik und das Thema Stalin von 1953 bis 1991; III. Geschichtspolitik von unten: Die Gesellschaft MEMORIAL als Konkurrentin und Herausforderung der offiziellen Geschichtspolitik in der ausgehenden Sowjetunion; IV. Geschichtspolitik und die Rolle MEMORIALs in der Ära El'cins (1990/91-1999).
Silke Becker (Be)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.62 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Elke Fein: Geschichtspolitik in Rußland. Hamburg: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/11807-geschichtspolitik-in-russland_14081, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14081 Rezension drucken
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