/ 20.06.2013
Deutsches Orient-Institut / Hanspeter Mattes (Hrsg.)
Nahost Jahrbuch 2003. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004; 256 S.; brosch., 27,90 €; ISBN 3-8100-4160-2Im zweiten Abschnitt des Jahrbuchs werden diesmal die Rolle des Militärs in den politischen Systemen der Region, das arabische Bildungswesen, die Wirkung des islamischen Rechts, die politische Rolle der Schiiten und die Systemtransformation im Südkaukasus betrachtet. Unklar bleibt allerdings, warum die Herausgeber gerade diese Probleme als besonders relevant erachten und dafür andere drängende Fragen, z. B. nach der Demokratisierung der politischen Systeme oder der transformierenden Wirkung des Irak-Krieges 2003, gar nicht behandeln. Zu beklagen ist auch, dass die Einbettung der regionalen Ordnung in das internationale System vollständig ausgeblendet wird. Analysen zur Nahost-Politik extraregionaler Akteure fehlen vollständig, was für das Verständnis einer regionalen Ordnung, die hochgradig äußeren Einflüssen unterliegt, ein echtes Manko darstellt. Zusammen mit der umfangreichen Bibliografie mit den neuesten Publikationen zum Berichtszeitraum entsteht aber dennoch ein Nachschlagewerk, das Studenten einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse an die Hand gibt und das Informationen zur Tagespolitik in einen strukturellen Kontext stellt.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 2.63 | 2.67 | 2.68 | 2.2 | 2.22 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Deutsches Orient-Institut / Hanspeter Mattes (Hrsg.): Nahost Jahrbuch 2003. Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23448-nahost-jahrbuch-2003_26909, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26909
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
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