Der Band geht auf eine bundesweite Tagung des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZIF) in Hildesheim vom November 2003 zurück, auf der die Bedeutung von Netzwerken für die Frauen- und Geschlechterforschung auf unterschiedlichen Ebenen untersucht wurde. Während Vernetzung in den 80er- und 90er-Jahren insbesondere von der feministischen Wissenschaftspolitik für die Verbindung von theoretischem und praktischem Wissen gefordert wurde, so ist in den letzten Jahren – bei allem Anspruch, über institutionenübergreifende, inter- oder transdisziplinäre Aktivitäten vernetzt zu bleiben – „die Notwendigkeit größer geworden, sich gegenseitig innerhalb und außerhalb der Hochschule voneinander abzugrenzen, um die eigenen Profile zu stärken, nicht zuletzt auch um finanzielle Ressourcen zu sichern“ (8). Im Mittelpunkt der Tagung stand die Frage, „ob und wie Netzwerke die Ziele der dahinter stehenden Interessengruppen erfassen und einen Austausch zwischen grundlagenorientierter Wissensgenerierung und praktischer Anwendung ermöglichen bzw. verhindern“ (10). Dabei ging es auch darum, die Konsequenzen, besonderen Dynamiken, Chancen und Probleme von Netzwerken zu untersuchen. Die Beiträge gliedern sich in vier Abschnitte. Im ersten Teil geht es neben der Auseinandersetzung mit den Begriffen Netzwerk und Netzwerkgesellschaft um politische Frauennetzwerke und ihre gesellschaftspolitischen Auswirkungen. Der zweite Teil versammelt Beiträge über die Rolle und Strategien hochschulpolitischer Netzwerke für die Organisation von Wissen und der dritte Teil widmet sich virtuellen und transnationalen Netzwerken mit Beiträgen über Netzwerktechnologien. Im vierten Teil schließlich werden fünf verschiedene Projekte vorgestellt, darunter die Gemeinsame Kommission Frauenstudien/Frauenforschung in Hamburg und das Frauengeschichtliche Netzwerk „Miss Marples Schwestern“.