Politikwiss. Diss. Erlangen-Nürnberg; Gutachter: J. Gebhardt, H. Pehle. - Welche Stellung nehmen die Parteien im politischen System der Schweiz ein? Wie und in welchem Maße nutzen sie die direktdemokratischen Entscheidungsprozesse für ihre Interessen? Welche Auswirkungen haben Volksabstimmungen auf die politischen Parteien in der Schweiz? Der Autor untersucht die wechselseitigen Beziehungen zwischen den politischen Parteien und der direkten Demokratie in der Schweiz in dreifacher Hinsicht: Im ersten Teil erfolgt eine systematische Analyse zur Rolle der Parteien als Akteure der direkten Demokratie, ihrer rechtlichen Stellung und ihrer Mitwirkung bei den Volksabstimmungen. Im zweiten, empirischen Teil wird anhand von zehn Fallstudien die Praxis der Volksabstimmungen und die Bedeutung der Parteien nach thematischen, prozessualen und parteipolitischen Aspekten untersucht. Im dritten, komparativen Teil werden die für die Schweiz gewonnenen Erkenntnisse mit den direktdemokratischen Erfahrungen in den US-Bundesstaaten und den deutschen Bundesländern kontrastiert. In seinem vergleichenden Resümee bescheinigt Arnold den deutschen Parteien die stärkste Machtfülle, während der Einfluss der Parteien in den US-Bundesstaaten eine untergeordnete Rolle spielt. Die Schweiz nimmt eine Mittelstellung zwischen diesen beiden Positionen ein. Umgekehrt scheint die direkte Demokratie „die Wandlungsfähigkeit der Parteien und des Parteiensystems in der Schweiz insgesamt zu begünstigen“ (263).