/ 17.06.2013
Christoph Conrad / Jürgen Kocka (Hrsg.)
Staatsbürgerschaft in Europa. Historische Erfahrungen und aktuelle Debatten
Hamburg: edition Körber-Stiftung 2001; 334 S.; 17,- €; ISBN 3-89684-018-5Die in diesem Band versammelten Beiträge wurden angeregt durch eine Konferenz, die das Zentrum für Vergleichende Geschichte Europas 1999 unter dem Titel "Staatsbürgerschaft und Zivilgesellschaft in West- und Osteuropa im 19. und 20. Jahrhundert" in Hamburg ausrichtete. Dabei ging es den Herausgebern zufolge vor allem um zwei Dinge: zum einen um ein besseres Verständnis der aktuellen Probleme von Staatsangehörigkeit, Integration und Teilhabe durch Analysen sowohl in historischer als auch in international vergleichender Perspektive; zum anderen um eine kritische Prüfung des im angloamerikanischen Sprachgebrauch gebräuchlichen Konzeptes, das sich hinter dem Begriff "Citizenship" verbirgt.
Inhalt: 1. Historische Modelle: Die Nation erfindet ihre Bürger: John Breuilly: Über das Schreiben einer vergleichenden Geschichte der Staatsbürgerschaft im modernen Europa (29-47); Dieter Gosewinkel: Staatsangehörigkeit in Deutschland und Frankreich im 19. und 20. Jahrhundert (48-62); Ute Gerhard: Bürgerrechte und Geschlecht. Herausforderung für ein soziales Europa (63-91); Patrick Weil: Zugang zur Staatsbürgerschaft. Ein Vergleich von 25 Staatsangehörigkeitsgesetzen (92-111). 2. Konzepte in der Debatte: Citizenship jenseits der Nation? Rogers Brubaker: Zufällige Diasporas und externe 'Heimatländer' in Mittel- und Osteuropa (115-143); Yasemin Nuhoglu Soysal: Staatsbürgerschaft und Identität. Zur Fragwürdigkeit des Konzeptes der Diaspora im modernen Europa (144-162); Bernd Schulte: Soziale Grundrechte in der Europäischen Union (163-189). 3. Norm und Wirklichkeit: Die Landkarte der Konflikte: Holm Sundhaussen: Unerwünschte Staatsbürger. Grundzüge des Staatsangehörigkeitsrechts in den Balkanländern und Rumänien (193-215); Günter Seufert: Die Türkei, der Libanon und Israel. Staatsbürgerschaft bei den drei 'europäischen' Erben des Osmanischen Reiches im muslimischen Vorderen Orient (216-239); A. N. Medushewskij: Vom Untertan zum Staatsbürger: Das russische Modell (240-254); Gra?yna Sk?pska: Zwischen Kollektivismus und Individualismus. Staatsbürgerschaft in der polnischen Verfassungsgeschichte (255-278); Falk Lange: Staatsbürgerschaft und nationale Identität. Die Erfahrung der baltischen Staaten (279-289). 4. Aktuelle Probleme von Angehörigkeit und Teilhabe: Egils Levits: Nationale Minderheiten als Herausforderung für die Demokratiefestigkeit einer Gesellschaft (293-311); Georgios Tsapanos: Was heißt denn hier fremd? Staatsangehörigkeit zwischen Ethnizität - Identität - Nationalität (312-327).
Thomas Nitzsche (TN)
M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
Rubrizierung: 2.21 | 2.23 | 2.61 | 2.62 | 2.63 | 3.1
Empfohlene Zitierweise: Thomas Nitzsche, Rezension zu: Christoph Conrad / Jürgen Kocka (Hrsg.): Staatsbürgerschaft in Europa. Hamburg: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/15353-staatsbuergerschaft-in-europa_17475, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 17475
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M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
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