Obwohl die Diskussion um das Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie seit nahezu einem Vierteljahrhundert geführt wird, hat die Politik auf die umweltpolitischen Herausforderungen bislang recht "träge" (458) reagiert. Die Arbeit, die sich größtenteils auf Dokumentenanalyse stützt, stellt die Behandlung der globalen Umweltprobleme im historischen Verlauf dar, beginnend mit den Veröffentlichungen des Club of Rome über die Brandt-Berichte, Global 2000, den Brundland-Bericht bis zur UNCED 1992 in Rio. Gefragt wird jeweils nach den Reaktionen der deutschen Öffentlichkeit, der wichtigsten Akteure und den politischen Entscheidungsträgern sowie nach den jeweiligen Konsequenzen für die deutsche Entwicklungspolitik. Als Gründe für die bisherigen Umsetzungsdefizite werden u. a. die abnehmende Akzeptanz von "Mammutveranstaltungen der VN" (459), die an den Interessenlagen der einzelnen Länder nichts änderten sowie die Tatsache, daß der nach wie vor bestehende Verteilungskonflikt zwischen Nord und Süd zu einer "Borniertheit auf Gegenseitigkeit" (458) geführt habe, aufgeführt. Innerhalb der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sei zwar eine ökologische Ausrichtung in vielen Bereichen zu verzeichnen, doch habe der häufig zu rasche "Wandel der Konzeptionen" nicht zu "fundamentalen Veränderungen, sondern eher zu allmählichen Adjustierungen" geführt (462).