/ 20.06.2013
Fritz Hausjell / Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.)
Unerhörte Lektionen. Journalistische Spurensuche in Österreich 1945-1955
Wien: Picus Verlag 2005; 243 S.; Ln., 19,90 €; ISBN 978-3-85452-487-3„Wollen die Eintagsfliegen in den Rang höherer Insekten aufsteigen?“ (9) fragen die Herausgeber mit den Worten von Joseph Roth – und verneinen diese Provokation selbstverständlich. Journalistische Arbeiten dienten dem Projekt der Aufklärung und den Lernprozessen einer Zivilgesellschaft, weshalb auch in Tageszeitungen erschienene Artikel einen überzeitlichen Wert besitzen könnten. In diesem Sinne werde mit dem Band „Unerhörte Lektionen“ die 1991 von Langenbucher mit der Anthologie „Sensationen des Alltags“ begonnene Kanonisierung des österreichischen Journalismus fortgesetzt. Geboten werde kein bloßer Querschnitt der insgesamt zwischen 1945 und 1955 erschienenen Artikel. Die Auswahl sei das Ergebnis einer Spurensuche nach den Relikten der durch Vertreibung und Vernichtung zertrümmerten Kritik und der jungen Avantgarde des wiedererstandenen freien Journalismus. Thematisiert werden „überwiegend die lange währenden Schwierigkeiten vieler Österreicher, sich der eigenen Geschichte zu stellen“ (13).
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.4 | 2.22 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Fritz Hausjell / Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.): Unerhörte Lektionen. Wien: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23517-unerhoerte-lektionen_26998, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 26998
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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