/ 18.06.2013
Wadim S. Rogowin
Weltrevolution und Weltkrieg. Aus dem Russischen übersetzt von Hannelore Georgi und Harald Schubärth
Essen: Arbeiterpresse Verlag 2002 (Gab es eine Alternative? 6); 399 S.; 29,90 €; ISBN 3-88634-082-1In sieben Bänden fragte Rogowin, bis zu seinem Tod 1998 Professor am Soziologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, ob es eine Alternative zum leninistisch-stalinistischen System der Sowjetunion gab (siehe ZPol 3/99: 1.161, 3/00: 1.289 und 2/01: 837). In diesem Band geht er den innen- und außenpolitischen Ereignissen der Dreißigerjahre nach, wobei das Verhältnis zum Dritten Reich einen besonderen Schwerpunkt einnimmt. Rogowin behauptet unter anderem, dass Stalin lange vor dem deutsch-sowjetischen Pakt von 1939 eine Zusammenarbeit mit Hitler angestrebt habe. Dem Autor ist es außerdem ein besonderes Anliegen, „bei der Analyse der politischen Ereignisse jener Jahre [den] permanente[n] Kampf zwischen Stalin und der stalinisierten Komintern einerseits und Trotzki und der trotzkistischen Bewegung andererseits" (10) zu berücksichtigen - angesichts der tatsächlichen Machtverhältnisse und Trotzkis Aufenthalt im mexikanischen Exil ein sehr akademisches Vergnügen. Die Behauptung, Stalin habe sich am Vorabend des Zweiten Weltkriegs vor Trotzki und der von ihm geführten Vierten Internatonale gefürchtet, belegt Rogowin nicht - es war wohl auch eher umgekehrt.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.62 | 2.22 | 2.25
Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Wadim S. Rogowin: Weltrevolution und Weltkrieg. Essen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19483-weltrevolution-und-weltkrieg_22665, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22665
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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