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/ 03.06.2013
Martin Liepach

Das Wahlverhalten der jüdischen Bevölkerung. Zur politischen Orientierung der Juden in der Weimarer Republik

Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1996 (Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo-Baeck-Instituts 53); XIV, 333 S.; Ln., 128,- DM; ISBN 3-16-146542-3
Politikwiss. Diss. FU Berlin; Erstgutachter: J. W. Falter. - Dies ist eine der raren Dissertationen, die unser Wissen gleich auf mehreren Gebieten entscheidend bereichern. Der Autor leistet nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur historischen Wahlforschung, sondern auch zur allgemeinen Geschichte der Weimarer Republik, zur Parteiengeschichte und natürlich zur deutsch-jüdischen politischen und Geistesgeschichte. Neben der ausgefeilten Datenanalyse steht gleichgewichtig eine Auseinandersetzung mit der jüdischen Presse, die eine differenzierte Sicht auf die jüdische Bevölkerung ermöglicht. Das gilt sowohl für den zeitlichen Längsschnitt, wie für den sozialen Querschnitt. Der Nachweis des "strategischen Wahlverhaltens" (282 ff.) im Juli 1932 erbringt zugleich einen historischen Beleg für das Konzept des rationalen Wählers. Liepachs Arbeit ist in der Schriftenreihe eines renommierten Instituts in einem renommierten Verlag erschienen. Sie macht beiden Ehre.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.311 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Martin Liepach: Das Wahlverhalten der jüdischen Bevölkerung. Tübingen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1793-das-wahlverhalten-der-juedischen-bevoelkerung_2060, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 2060 Rezension drucken
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