Friedensforschung in der „Zeitenwende“: Vom Wert des kontroversen Streitens
Frieden oder Sicherheit – muss man sich wirklich entscheiden? Für Hendrik Simon, Projektleiter (Principal Investigator) und wissenschaftlicher Koordinator am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), Standort Frankfurt, stellt das eine Scheindebatte dar. Denn wie Demokratie und Politikwissenschaft lebten auch die Friedens- und die Sicherheitsforschung vom kontroversen Diskurs. Mehr noch: Die eine könne ohne die andere nicht bestehen. In seinem Beitrag zum Blogsymposium zeichnet Simon die jüngsten Argumente und begrifflichen Auseinandersetzungen zwischen beiden Disziplinen nach – und plädiert dafür, wieder mehr Frieden zu wagen.
Ein Blogbeitrag von Hendrik Simon
Einleitung: Alte Kriege – neue Wahrnehmungen
Der Krieg ist zurück. In der Öffentlichkeit. In den Schlagzeilen der Tageszeitungen. In Talkshows und Podcasts. Auch in der Wissenschaft rückt er wieder stärker in den Fokus. Dabei galt der zwischenstaatliche Krieg nach 1945 als rückläufig, so jedenfalls eine verbreitete Forschungsposition. Herfried Münkler bezeichnete ihn Anfang der 2000er Jahre – wohlgemerkt: kurz vor der US-Invasion im Irak – sogar als „historisches Auslaufmodell“.[1] Mit Putins Vollinvasion in die Ukraine aber ist der Krieg in unser aller Bewusstsein zurückgekehrt.
Genau genommen bräuchte es beim Befund der „Rückkehr des Krieges“[2] mindestens einen Zusatz: Denn der Krieg ist nicht zurück – er war nie weg, auch nicht aus Europa. Man denke nur an die jugoslawischen Zerfallskriege, die NATO-Intervention im Kosovo 1999 oder den von Russland befeuerten Krieg im Donbass seit 2014. Richtig ist aber: Der große Eroberungskrieg ist zurück in Europa, mit zehntausenden getöteten Zivilisten in der Ukraine sowie hunderttausenden getöteten ukrainischen und russischen Soldaten. Der Krieg hat zudem globale Dimensionen: Energie-, Hunger- und Umweltkrisen, Putins Drohungen mit Nuklearwaffen und die faktische Infragestellung der normativen Weltordnung, vor allem einer ihrer Kernnormen: des Allgemeinen Gewaltverbots nach Art. 2 (4) der UN-Charta.
Die innerstaatlichen Auswirkungen internationaler Kriege gehen über die unmittelbar betroffenen Staaten hinaus: Für die Ukrainer*innen, deren Selbstbestimmungsrecht Putin mit Füßen tritt, liegen sie auf der Hand. Ihre Leben und ihre Freiheit sind in Gefahr. Die Gewalt des Kremls manifestiert sich zudem in der weiter fortschreitenden Militarisierung der russischen Gesellschaft. Hierzulande wirkt sich der Krieg nicht nur in der politischen „Zeitenwende“, sondern auch in polarisierten Debatten über Verteidigungs-, Wehr- und Kriegstüchtigkeit aus, die erhebliche gesellschaftspolitische Auswirkungen haben. Bilder von der „Vorkriegssituation“ (Karl Schlögel)[3], „eines letzten Sommers in Frieden“ (Sönke Neitzel)[4] und Szenarien eines russischen Angriffs auf das Baltikum 2028 oder 2029 (Carlo Masala)[5] stehen im Raum. Umstritten bleibt, welche Szenarien wie realistisch sind, ob es sich um „Alarmismus“ (Johannes Varwick et al.)[6] handelt, und was zu tun ist, um sich auf solche Szenarien vorzubereiten oder sie erst gar nicht eintreten zu lassen.
Diese Debatten zu führen, ist wichtig – nicht nur, weil viel auf dem Spiel steht, sondern auch, weil nicht nur die Politikwissenschaft, sondern unsere Demokratie vom kontroversen Streit und vom Austausch auch konträrer Argumente lebt. Die Politikwissenschaft kann in unsicheren Zeiten Orientierung bieten – sofern sie nicht selbst Teil unproduktiver diskursiver Polarisierungen wird, sondern auf den reflexiven Diskurs setzt.
Frieden oder Sicherheit? Eine Scheindebatte
Vor diesem Hintergrund argumentiere ich, dass neben der sich im Aufwind befindenden Sicherheitsforschung auch und gerade die Friedensforschung für diese Debatten unverzichtbar bleibt. Ich widerspreche damit etwa dem Kieler Sicherheitsforscher Joachim Krause, der nicht nur der deutschen Politik und Politikwissenschaft eine „strategische Blindheit“ vorgeworfen hat. Krause hat der „überwiegend kritischen“ Friedensforschung zudem unterstellt, sie habe „geradezu den ideologischen Überbau für eine von Illusionen und Selbsttäuschungen geprägte Russlandpolitik geliefert.“[7] Anstatt die russische Hochrüstung anzusprechen, habe die Friedensforschung zu den Fehlern des Westens geforscht.
Man kann Joachim Krause zustimmen, dass Teile der deutschen Politik und Öffentlichkeit trotz der unter Putin zunehmend offen neoimperialistischen Politik Russlands zu lange auf allseitige Vernunft bauten – nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen (Stichwort: russische Energielieferungen). Seine Vorwürfe gegenüber der Friedensforschung gehen aber aus mehreren Gründen fehl: Erstens ist es unzutreffend, dass sich die großen Institute der Friedens- und Konfliktforschung nicht mit Sicherheitspolitik beschäftigten. Auch die Auseinandersetzung mit militärischen Konflikten gehört zum festen Repertoire der Friedens- und Konfliktforschung. Für eine tragfähige Friedenspolitik bedarf es einer Analyse von Kriegsursachen – eines der klassischen Betätigungsfelder der Friedens- und Konfliktforschung. Mit Jörn Leonhard gesprochen: „Die Natur des Krieges bestimmt sein Ende.“[8] Zweitens plädierten Teile der Friedens- und Konfliktforschung bereits im Lichte des Georgien-Krieges 2008 und der russischen Annexion der Krim 2014 für eine „Strategie der Einhegung“ Russlands.[9] Drittens gehört zu einer seriösen politikwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Friedens- und Sicherheitspolitik selbstverständlich auch die Analyse von Fehlern „westlicher“ Staaten – etwa völkerrechtswidriger Kriege von Demokratien wie dem Irak-Krieg von 2003 mit verheerenden Konsequenzen: Hunderttausende zivile Opfer, eine anhaltende Destabilisierung der Region, Erstarken des Terrorismus. Dass es dabei um zentrale Themen für Frieden und Sicherheit geht, liegt auf der Hand. Kurzum: Der deutschen Friedens- und Konfliktforschung zu unterstellen, sie beschäftige sich nicht mit internationaler Sicherheit, ist ein Strohmann.
Aber schon die Gegenüberstellung von Sicherheit und Frieden geht fehl. Denn so wichtig Sicherheitspolitik heute auch sein mag, so sehr schafft doch eine einseitige Fixierung auf Sicherheit immer neue Unsicherheiten. Die Tragik des Sicherheitsdilemmas ist es, dass die Bemühungen um Abschreckung des einen wiederum in Anstrengungen der Abschreckung des anderen resultierenBeim lauten Nachdenken über „Kriegstüchtigkeit“ darf der Friede nicht aus den Augen verloren werden – bislang haben sich die Debatten um den Ukraine-Krieg sehr lange um militärische Fragen gedreht. Aber ist es nicht „wichtiger, den Krieg zu verstehen, als sich darüber zu streiten, was Friede ist oder sein soll?“, so fragt Lothar Brock in einem wegweisenden Text zur Friedenstheorie Anfang der 2000er Jahre.[10] Auch das ist – so Brocks Antwort – ein Scheinwiderspruch. Wir benötigen in den gegenwärtigen Debatten um die Zukunft Europas nicht weniger, sondern mehr Nachdenken über Frieden.[11]
Denn der zutreffende Befund, dass Europa eine stringente Außen- und Sicherheitspolitik mit glaubwürdigen Abschreckungskapazitäten braucht und dass eine politische, ökonomische und militärische Unterstützung der Ukraine völkerrechtlich, moralisch und politisch geboten ist, erfordert zugleich, verstärkt über Möglichkeiten der Kriegsbeendigung nachzudenken. Nicole Deitelhoff und Christopher Daase etwa schlagen eine dreistufige Friedensstrategie vor, die an die Entspannungspolitik des Kalten Krieges erinnert: „antagonistische Friedenssicherung“ durch Rüstungskontrollgespräche (1.), Absicherung friedlicher Koexistenz (2.) und langfristig eine kooperative Friedensordnung (3.).[12] Glaubhafte Abschreckung, offene Kommunikationskanäle, das Vermeiden atomarer Eskalation und (ferne) Kooperationsperspektiven schließen einander nicht aus. Auch das Friedensgutachten 2024 empfiehlt eine Doppelstrategie aus militärischer Unterstützung der Ukraine bei Stärkung der Friedensbemühungen.[13]
Vom Wert kontroverser Debatten
Dass der Friede wieder stärker in die Debatten gehört, zeigt sich nicht zuletzt in einer unproduktiven Polarisierung zwischen vermeintlichen „Kriegstreiber*innen“ und „Lumpenpazifist*innen“ in der bundesrepublikanischen Diskurslandschaft. Der Diskurs zum Krieg in der Ukraine war in den vergangenen drei Jahren stark auf die Frage nach Waffenlieferungen fokussiert. Das ist eine wichtige Debatte. Ebenso wichtig wäre es aber, Friedensperspektiven gerade in Kriegszeiten ins Zentrum der Debatten um eine zukünftige europäische Ordnung zu stellen. Was passiert, wenn man wichtige Fragen und Begriffe wie jenen des „Friedens“ nicht bearbeitet, konnte man im letzten Bundestagswahlkampf beobachten, als AfD und BSW den Friedensbegriff für ihre eigenen Zwecke kaperten.[14]
Politikwissenschaft als „Demokratiewissenschaft“ zu verstehen, könnte hingegen auch bedeuten, im (Spannungs-)Feld zwischen Sicherheits- und Friedenspolitik auf den Wert kontroverser Debatten zu setzen – und polarisierten öffentlichen Debatten sachliche Analysen gegenüberzustellen. So lässt sich etwa die Frage, ob bzw. inwieweit die NATO-Osterweiterung zur Polarisierung der Politik in Europa beigetragen hat, diskutieren, ohne darin die zentrale Kriegsursache zu sehen oder Putins Neoimperialismus zu relativieren.[15] Auch den geplanten „Neuen Wehrdienst“ und milliardenschwere Militärinvestitionen, als direkte Folge der „Zeitenwende“, gilt es aus Perspektive der Friedensforschung kritisch-differenziert zu begleiten und sicherheits- sowie friedenspolitische Argumente miteinander ins Gespräch zu bringen.
Gerade in Zeiten, in denen sicherheitspolitische Fragen der Aufrüstung und Abschreckung dominieren, kommt der Friedensforschung eine kritische Rolle zu. Sie sollte nicht nur Friedensperspektiven in Kriegszeiten einfordern und selbst erarbeiten. Sie kann und sollte auch als wichtiges kritisches Korrektiv für einen zuweilen zu stark auf sicherheitspolitische Prämissen ausgerichteten Diskurs dienen. Die gesellschaftlich hochrelevanten Fragen der Auf- bzw. Ausrüstungsdebatten bedürfen kritischer öffentlicher Debatten, in die sich die Wissenschaft einbringen muss.
Völkerrecht und Staatsräson
Die Rolle des kritischen Korrektivs beinhaltet auch das Hinterfragen politischer Doktrinen wie jener der „Staatsräson.“ Das militärische Vorgehen Israels im Gaza-Streifen nach dem brutalen Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 wird von Völkerrechtler*innen bekanntlich zunehmend als unverhältnismäßig bewertet: Nach Kai Amboss und Stefanie Bock mehren sich die Indizien für das Vorliegen eines Genozids,[16] über den der Internationale Gerichtshof zu entscheiden hat. Gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu liegt bekanntlich ein Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Aushungern als Kriegswaffe vor. Das Friedensgutachten 2025 empfiehlt entsprechend, die Bundesrepublik solle „den Export von solchen Waffen und Rüstungsgütern (wie etwa Klein- und Leichtwaffen oder Munition und Getriebe für Panzer) nach Israel untersagen, die in Gaza oder im Westjordanland zum Einsatz kommen können“.
Das hat Friedrich Merz mittlerweile getan. Es bedarf nicht nur in diesem Zusammenhang einer Debatte darüber, was unter einer deutschen „Staatsräson“ zu verstehen ist. Es handelt sich um einen nebulösen Begriff, der einer Einordnung bedarf und der sich dabei auch als historische Verantwortung Deutschlands für einen nachhaltigen Frieden im Nahen Osten begreifen lässt. Folgt man diesem Verständnis, müsste Deutschland sich konsequent für einen Friedensschluss einsetzen und dabei seine eigene Rolle in der Nahostpolitik überprüfen.
Das verweist auf eine Grundhaltung, die die Friedensforschung in der Zeitenwende verfolgen sollte: Sie steht der Sicherheits- und Verteidigungspolitik keineswegs entgegen, ordnet dieser allerdings auch nicht alles unter. Das gilt etwa für das Völkerrecht: Dass Deutschland sich vom „selbstverordneten völkerrechtlichen Dogma“ lösen solle, wie Carlo Masala in seinem Buch Weltunordnung fordert,[17] überzeugt aus meiner Sicht ebenso wenig wie die Annahme von Franz Stefan Gady, dass militärische Konfrontation zunehmend als legitimes Mittel der Politik verstanden werden müsste.[18] Selbst Putin kann nicht umhin, zu versuchen, seine klar völkerrechtswidrige Invasion in die Ukraine als Ausnahme vom völkerrechtlichen Gewaltverbot der UN-Charta zu begründen. Das verweist zwar darauf, dass das Völkerrecht – wie jedes Recht – politisch instrumentalisiert werden kann. Gleichzeitig bietet das Recht aber immer auch einen Bezugsrahmen für die Kritik solcher Rechtsverletzungen und damit für deren Politisierung. In der internationalen Gemeinschaft jedenfalls überzeugten Putins Rechtfertigungen größtenteils nicht. Es kann aber einen großen Unterschied machen, ob eine internationale Gewaltanwendung als legitim oder illegitim angesehen wird.[19]
Carlo Masala hat in unserem Austausch über die israelischen Angriffe auf den Iran im Sommer 2025 argumentiert, „dass auch Herr Simon keine Antwort auf die Frage hat, wie wir mit einer Welt umgehen, in der die Großmächte, deren Aufgabe es eigentlich ist, dem Völkerrecht Geltung zu verschaffen, Träger seiner universellen Gültigkeit zu sein, genau dieses wiederholt und systematisch ignorieren und mit Füßen treten. Der Verweis darauf, dass das Völkerrecht auch dann konstitutiv für den Westen sein müsse (welcher Westen eigentlich?), würde letzten Endes heißen, in Schönheit und moralischer Integrität in einer Welt des Dschungels zu sterben. Auf der anderen Seite ist das Kopieren des Großmächteverhaltens auch kein gangbarer Weg für Mittelmächte wie Deutschland.“[20]
Mit letzterem Befund bin ich d’accord. Deutschland hat nicht die Macht, das Völkerrecht wie China, Russland oder auch die USA (nicht erst seit Trump) für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. Es gehört aber umso mehr zur deutschen Staatsräson, das Völkerecht zu verteidigen und auf seine Einhaltung zu pochen. Denn gerade, weil Deutschland als Mittelmacht das Großmächteverhalten mit Blick auf das Völkerrecht nicht kopieren kann, sollte es an seiner Weltrechtspolitik festhalten. Zudem belegt die Historische Friedensforschung, dass – allen Unkenrufen zur Ohnmacht des Völkerrechts zum Trotz – letztlich nur die Anerkennung des Rechts dauerhaften Frieden ermöglicht.[21] Das gilt für die internationale ebenso wie für die Innenpolitik.
Einer glaubhaften konventionellen Abschreckungspolitik oder einer militärischen Unterstützung der angegriffenen Ukraine steht das Völkerrecht nicht entgegen. Auch hier gilt: Das Völkerrecht als Teil der Friedenspolitik widerspricht der Sicherheitspolitik nicht grundsätzlich. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang aber, völkerrechtliche Doppelstandards und selektive Rechtsbefolgung zu vermeiden. Das beinhaltet auch eine Kritik verbündeter und befreundeter Staaten wie der USA oder Israels, wenn diese völkerrechtswidrige Gewalt ausüben. Man denke nur an Joschka Fischers Bemerkung kurz vor dem Irak-Krieg 2003: „I am not convinced!“
Mehr Frieden wagen!
In den gegenwärtigen öffentlichen Debatten um die sogenannte „Zeitenwende“ dominiert der sicherheitspolitische Blick. Von Auf-/Ausrüstung, Militärinvestitionen, Neuem Wehrdienst oder gar Wehrpflicht, Kriegstüchtigkeit und Abschreckung ist die Rede. Das ist vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Unsicherheit und Ungewissheit verständlich. In der Tat muss Europa angesichts Putins Neoimperialismus und Trumps Unberechenbarkeit verteidigungs- und bündnisfähig werden. Aber der sicherheitspolitische Blick auf die gegenwärtigen Konflikte reicht nicht aus. Er engt den Diskurs auf Kriegstüchtigkeit ein und unterschätzt dringend notwendige Friedensperspektiven in Kriegszeiten. Dazu gehört die Wiederaufnahme der Rüstungskontrolle und die Weiterentwicklung des Völkerrechts als außenpolitische Richtschnur.
Sicherheits- und Friedenspolitik stehen immer in einem Spannungsverhältnis – aber nicht, weil sie sich wechselseitig negieren, sondern weil das eine nicht ohne das andere bestehen kann. Die Rolle der Friedensforschung (bzw. der gesamten Politikwissenschaft) kann und muss in den gegenwärtig öffentlich aufgeheizten Debatten sein, sachlich-kontroverse Debatten zu begünstigen und darüber Orientierung zu bieten – über die Kriegstüchtigkeit hinaus. Dafür aber muss die politikwissenschaftliche Debatte wieder mehr Frieden wagen.
Stand: 26. September 2025
Anmerkungen:
[1] Münkler, Herfried (2003): Die neuen Kriege, 5. Aufl., Reinbek: Rowohlt 2003, S. 7.
[2] Gady, Franz-Stefan (2024): Die Rückkehr des Krieges. Warum wir wieder lernen müssen, mit Krieg umzugehen, Köln: Quadriga Verlag.
[3] Schlögel, Karl/ Schröder, Lothar (2024): „Wir befinden uns in einer Vorkriegssituation“. Interview mit dem Historiker Karl Schlögel, in: Rheinische Post, 29.11.2024, online unter: https://rp-online.de/kultur/karl-schloegel-wir-befinden-uns-in-einer-vorkriegssituation-v8_aid-120872777 [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[4] Neitzel, Sönke (2024): Letzter Sommer in Frieden? (Tag 1136 mit Sönke Neitzel), in: NDR Info, 04.04.2024, http://ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:fab92159796522c5/ [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[5] Masala, Carlo (2025): Wenn Russland gewinnt. Ein Szenario, München: C.H. Beck.
[6] Brzoska, Michael et al. (2025): Stellungnahme „Rationale Sicherheitspolitik statt Alarmismus“, 30.03.2025, online unter: https://johannes-varwick.de/wp-content/uploads/2025/04/Final__Rationale_Sicherheitspolitik.pdf [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[7] Krause, Joachim / Knaus, Ferdinand (2025): „Friedensforschung lieferte den Überbau für eine illusionäre Russlandpolitik“. Interview mit Joachim Krause, in: Cicero, 12.11.2023, online unter: https://www.ispk.uni-kiel.de/de/news-archiv/2023/downloads-2023/Cicero%20Krause.pdf [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[8] Leonhard, Jörn (2023): Über Kriege und wie man sie beendet. Zehn Thesen, München: C.H. Beck, S. 19.
[9] Dembinski, Matthias/ Schmidt, Hans-Joachim/ Spanger, Hans-Joachim (2014): Für eine Strategie der Einhegung: Ukraine, Russland und die europäische Sicherheitsordnung, in: HSFK-Report 3/2014, online unter: https://nachrichten.idw-online.de/2014/08/04/fuer-eine-strategie-der-einhegung-ukraine-russland-und-die-europaeische-sicherheitsordnung [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[10] Brock, Lothar (2002): „Was ist das ‚Mehr‘ in der Rede, Friede sei mehr als die Abwesenheit von Krieg?“, in: Sahm, Astrid, Manfred Sapper und Volker Weichsel (Hg.), Die Zukunft des Friedens, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 95–114, S. 95.
[11] Simon, Hendrik/ Brock, Lothar (2025): Frieden oder Sicherheit? Für ein „Mehr“ in den öffentlichen Debatten über den Ukraine-Krieg; in: PRIF Blog, 15.01.2025, online unter: https://blog.prif.org/2025/01/15/frieden-oder-sicherheit-fuer-ein-mehr-in-den-oeffentlichen-debatten-ueber-den-ukraine-krieg/ [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[12] Deitelhoff, Nicole/ Daase, Christopher (2025): Wie ein Frieden mit Putin gelingen kann, in: Der Spiegel, 28.12.2024, online unter: www.spiegel.de/politik/deutsche-politik-und-russlands-krieg-gegen-die-ukraine-wie-ein-frieden-mit-putin-gelingen-kann-a-4075eebe-6b50-4269-8441-cafc80d5875d [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[13] BICC / IFSH / INEF / PRIF (2025): Die Friedensgutachten sind kostenlos herunterladbar unter https://www.friedensgutachten.de/ [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[14] Deitelhoff/ Daase (2025): Wie ein Frieden mit Putin gelingen kann; Deitelhoff, Nicole/ Daase, Christopher/ Simon, Hendrik (2025): Wie viel Streit ist in der Demokratie nötig?, in: Frankfurter Rundschau, 24.06.2025, online unter https://www.fr.de/politik/noetig-wie-viel-streit-ist-in-der-demokratie-93798391.html [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[15] Dembinksi, Matthias (2024): „Mary Elise Sarotte: Nicht einen Schritt weiter nach Osten: Amerika, Russland und die wahre Geschichte der Nato-Osterweiterung“, in: Portal für Politikwissenschaft, 06.02.2024, online unter: https://www.pw-portal.de/aussen-und-sicherheitspolitik/ueberblick/mary-elise-sarotte-nicht-einen-schritt-weiter-nach-osten-amerika-russland-und-die-wahre-geschichte-der-nato-osterweiterung [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[16] Ambos, Kai/ Bock, Stefanie (2025): Genozid in Gaza?: Einige vorläufige völker(straf)rechtliche Überlegungen, in: VerfBlog, 28.05.2025, online unter: https://verfassungsblog.de/genozid-in-gaza/ [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[17] Masala, Carlo (2022): Weltunordnung: Die globalen Krisen und die Illusionen des Westens, München: C.H. Beck, S. 156 f.
[18] Gady, Stefan (2024): Die Rückkehr des Krieges.
[19] Brock, Lothar/ Simon, Hendrik (2021): The Justification of War and International Order. From Past to Present, Oxford: Oxford University Press; Simon, Hendrik (2024): A Century of Anarchy? War, Normativity, and the Birth of Modern International Order, Oxford: Oxford University Press.
[20] Masala, Carlo (2025): „Gastbeitrag von Carlo Masala: Völkerrecht soll nicht politisch instrumentalisiert werden“, in: Frankfurter Rundschau, 21.07.2025, online unter: www.fr.de/meinung/gastbeitraege/gastbeitrag-von-carlo-masala-voelkerrecht-soll-nicht-politisch-instrumentalisiert-werden-93843759.html [letzter Aufruf: 15.09.2025]; siehe auch meinen Beitrag Simon, Hendrik (2025): „Israel und das Völkerrecht: Legal, legitim, nicht egal!“, in: Frankfurter Rundschau, 15.07.2025, online unter: https://www.fr.de/meinung/gastbeitraege/israel-und-das-voelkerrecht-legal-legitim-nicht-egal-93836177.html [letzter Aufruf: 15.09.2025].
[21] Brock, Lothar (2004): Frieden durch Recht. Zur Verteidigung einer Idee gegen „die harten Tatsachen“ der internationalen Politik, HSFK-Standpunkt, Nr. 3, online unter: http://prif.org/publikationen/publikationssuche/publikation/frieden-durch-recht [letzter Aufruf: 15.09.2025]; Hankel, Gerd (2024): Fernes Unrecht. Fremdes Leid. Von der Durchsetzbarkeit internationalen Rechts, Hamburg: Hamburger Edition; Simon, Hendrik (2025): Recht gegen Realpolitik. Zur Verteidigung einer liberalen Idee in polarisierten Zeiten, in: W&F, 2/2025, Dossier 100: Krise der Weltpolitik – Multilateralismus gefragt, online unter: https://wissenschaft-und-frieden.de/dossier/krise-der-weltpolitik-multilateralismus-gefragt/#index_8%20Recht%20gegen%20Realpolitik%20Zur%20Verteidigung%20einer%20liberalen%20Idee%20in%20polarisierten%20Zeiten [letzter Aufruf: 15.09.2025].