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/ 11.06.2013
Hans Küng / Klaus M. Leisinger / Josef Wieland

Manifest Globales Wirtschaftsethos/Manifesto Global Economic Ethic. Konsequenzen und Herausforderungen für die Weltwirtschaft/Consequences and Challenges for Global Businesses

München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2010; 303 S.; 9,90 €; ISBN 978-3-423-34628-3
Wie kann die wirtschaftliche Globalisierung auch transkulturell auf der Basis akzeptierter moralischer und rechtlicher Spielregeln gestaltet werden? Um diese Frage zu beantworten, beziehen die Autoren sich auf das 2009 im Hauptsitz der UNO in New York vorgestellte Manifest für ein globales Wirtschaftsethos. In seinem Beitrag „Globales Wirtschaftethos als transkulturelles Management“ setzt sich Josef Wieland mit den Inhalten des Manifests auseinander und erläutert Möglichkeiten der Realisierung. Im Kern gehe es um die Schaffung eines Multi-Stakeholder-Netzwerks von Verantwortung tragenden Persönlichkeiten der Wirtschaft. Es müsse sich hieraus eine Kooperation ergeben, die sich auf gemeinsame Werte stütze, die im Geschäftsalltag geteilt würden. Die Entwicklung von global akzeptierten und transkulturellen Normen guten geschäftlichen Verhaltens sei vor allem an der Erfahrung gemeinsamen Handelns orientiert. Dies, so ist Wieland optimistisch, „wird ein gemeinsames Verständnis schaffen, mit Hilfe dessen die Dilemmata universalistischer bzw. relativistischer Wertekonzeptionen überwunden werden können“ (91). Der Managementausbildung in Schulen oder firmenintern kommt für den Autor eine zentrale Rolle zu. Als wichtigste Werte neben der Orientierung an der Menschlichkeit nennt er Nachhaltigkeit, Respekt, Fairness und gegenseitige Kooperation. Für Klaus M. Leisinger ist deutlich, dass die gegenwärtige Wirtschaftskrise „mehr als alles andere eine Vertrauenskrise in die tragenden wirtschaftlichen und ordnungspolitischen Institutionen und in die Integrität ihre Führungspersonals“ (73) ist. Er verweist darauf, dass bei aller Komplexität der Krisenursachen, wie beispielsweise der auch politisch gewollten Kreditvergabe, eine Analyse der ethischen Ursache nötig ist. Er fragt weiter, welche Rolle die Gier hinter der Spekulation spielt, wie institutionell Handlungsnormen zu festigen sind oder wie verantwortungsvolles Führungspersonal zu finden ist. Leisinger plädiert letztlich für eine obligatorische Ethikausbildung und Mindestzeitabstände zwischen Beförderungen.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.434.1 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Hans Küng / Klaus M. Leisinger / Josef Wieland: Manifest Globales Wirtschaftsethos/Manifesto Global Economic Ethic. München: 2010, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/9668-manifest-globales-wirtschaftsethosmanifesto-global-economic-ethic_38957, veröffentlicht am 30.08.2010. Buch-Nr.: 38957 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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