Diss. Mainz. - Gegenstand der Studie ist die Untersuchung sowohl wirtschaftlicher als auch politischer Ursachen des sozioökonomischen Stadt-Land-Gefälles in Ghana. Diese Entwicklungsdisparität wird auf der Basis eines theoretischen Modells der Struktur- und Funktionsweise politischer Willens- und Entscheidungsbildung zu erklären versucht. Der Autor greift auf Beiträge der Neuen Politischen Ökonomie sowie das Instrumentarium der Elitenanalyse und das Konzept des Klientelismus und der Ethnizität zurück. Die Herausbildung des Stadt-Land-Gefälles ist bedingt durch politische Strategien aus der Kolonialzeit sowie eine postkoloniale Entwicklungspolitik, die den Ausbau der Infrastruktur und der Wirtschaft großstädtischer Zentren in den Mittelpunkt stellte. Abschließend empfiehlt der Autor eine Reihe staatlicher Maßnahmen und Regelungen, um dem räumlichen Ungleichgewicht zwischen Stadt und Land und den daraus resultierenden Problemen zu begegnen.