/ 20.06.2013
Alexander S. Neu
Die Jugoslawien-Kriegsberichterstattung der Times und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein Vergleich
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2004 (Demokratie, Sicherheit, Frieden 166); 271 S.; brosch., 49,- €; ISBN 3-8329-0797-1Neu analysiert mithilfe der quantitativen und der qualitativen Textanalyse die journalistische Berichterstattung der im Titel genannten beiden großen, international renommierten Tageszeitungen. Ausgehend von der medientheoretisch ausgewiesenen These, dass Zeitungen nicht einfach eine „objektive“ Realität übermitteln, sondern politische Realität selbst mitgestalten, untersucht der Autor alle zwischen 1991 und 1994 in den genannten Medien erschienenen Artikel. Er kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Berichterstattungen der Times und der FAZ nur geringfügig unterscheiden. Zwar lässt sich, was die Struktur der Texte und deren Gattungen angeht, ein größeres meinungsbildendes Interesse bei der FAZ nachweisen, inhaltlich aber ähnele sich die Berichterstattung. Beide Zeitungen (re-)produzierten ein neorealistisches Weltbild, demzufolge Staaten die zentralen Akteure des internationalen Geschehens seien und Konflikte vor allem auf ethnozentrische Differenzen zurückgeführt würden. „Unterschiede zwischen FAZ und der Times hinsichtlich der Jugoslawien-Bilder konnten lediglich in jenen Fällen, in denen es um das Verhalten ‚der Kroaten' in und gegenüber Bosnien-Herzegowina ging, konstatiert werden.“ (235)
Florian Weber (FW)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.22 | 2.333 | 4.41
Empfohlene Zitierweise: Florian Weber, Rezension zu: Alexander S. Neu: Die Jugoslawien-Kriegsberichterstattung der Times und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Baden-Baden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/22657-die-jugoslawien-kriegsberichterstattung-der-times-und-der-frankfurter-allgemeinen-zeitung_25853, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 25853
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M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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