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/ 03.06.2013
Hannah Arendt / Kurt Blumenfeld

"... in keinem Besitz verwurzelt" Die Korrespondenz. Hrsg. von Ingeborg Nordmann und Iris Pilling

Hamburg: Rotbuch Verlag 1995; 409 S.; geb., 48,- DM; ISBN 3-88022-806-X
"Gott hat den Menschen und nicht den Juden erschaffen" - allein für diesen Satz Kurt Blumenfelds an Hannah Arendt lohnt sich die Lektüre des überaus spannenden Briefwechsels der beiden so verschiedenen und doch im Grundsatz einigen Exponenten jüdischen politischen Denkens im 20. Jahrhundert. Die Spannungen zwischen dem zionistischen Politiker Blumenfeld und der oft anarchistisch anmutenden Analytikerin Arendt bleiben ebensowenig verborgen wie die Tatsache, daß sich zwei das 20. Jahrhundert förmlich aufsaugende Intellektuelle aufgrund persönlicher Freundschaft, historischer Schicksalsgemeinschaft und keineswegs immer gleichförmiger politischer Verantwortung sehr viel zu sagen haben. Der Briefwechsel ist für Interpreten der Arendt - die die Begegnung mit Blumenfeld zur Politik geführt hat - ebenso interessant wie für an der Geschichte des Zionismus und Israels interessierte Leser. Er dokumentiert überdies ein wichtiges Kapitel kosmopolitischer Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.4 Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Hannah Arendt / Kurt Blumenfeld: "... in keinem Besitz verwurzelt" Hamburg: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/823--in-keinem-besitz-verwurzelt_683, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 683 Rezension drucken
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