Der Wandel des Völkerrechts vom Recht der Koexistenz zum modernen Kooperationsvölkerrecht ist durch eine Änderung innerstaatlicher Strukturen bedingt - dies ist die Pointe der Verknüpfung von Allgemeiner Staatslehre und Völkerrechtslehre, die Bleckmann in seinem voluminösen Band vornimmt. Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert: Nach einer "Erklärung der Grundbegriffe" (u. a. Institutionen, Allgemeininteresse, Interdependenz, Souveränität, Kooperationszwang, Integration) wird auf nahezu 400 Seiten der Staatsbegriff einschließlich der Einbindung der Souveränität in Staatenverbindungen behandelt. Auf ein methodisches Kapitel (Induktion des Völkergewohnheitsrechts aus der Einzelfallpraxis) folgt eine Darlegung des Wandels subjektiver Souveränitätsrechte in Kompetenzen. Ergebnis: Die Verfügung über subjektive Rechte ist im Kooperationsvölkerrecht insoweit eingeschränkt, als hier "die Souveränität und alle übrigen völkerrechtlichen subjektiven Rechte den Staaten [...] nicht mehr als Endwert, sondern nur noch als Mittel zur Erreichung der Allgemeininteressen der Völkerrechtsgemeinschaft als Endziel der Völkerrechtsordnung zugewiesen" (701) werden. Im Schlußkapitel werden klassische Themen der Völkerrechtsdogmatik (u. a. Rechtsquellen, Vertragsrecht, Völkerrechtssubjektivität, Rechtsmißbrauch) unter der Perspektive des Wandels vom Kompetenz- zum Kooperationsvölkerrecht behandelt. Aus dem Inhalt: I. Erklärung der Grundbegriffe; II. Der Staatsbegriff: 1. Der Staatsbegriff im Völkerrecht und im Verfassungsrecht; 2. Die Souveränität des Staates; 3. Der Staat in seiner Einheit und Vielheit. III. Zum Gleichheitssatz als Triebfeder des Völkerrechts (Die Induktion des Völkergewohnheitsrechts aus der Einzelfallpraxis); IV. Vom subjektiven Recht zur Kompetenz bei der Umwandlung des Kompetenz- in das Kooperationsvölkerrecht; V. Vom Kompetenz- zum Kooperationsvölkerrecht.