/ 20.06.2013
Roman Dziergwa
Am Vorabend des Grauens. Studien zum Spannungsfeld Politik - Literatur - Film in Deutschland und Polen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2005 (Posener Beiträge zur Germanistik 4); 174 S.; brosch., 39,- €; ISBN 3-631-53354-3Die in diesem Band zusammengestellten Analysen des Germanisten behandeln die wechselseitige literarische und intellektuelle Wahrnehmung von Politik, Literatur und Film des Nachbarn von der Zweiten Polnischen Republik und Weimarer Republik bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Im Hintergrund der Beschreibung der kulturellen und politischen Beziehungen steht der deutsch-polnische Nichtangriffspakt von 1934, der als Höhepunkt der Verständigung, aber auch als Wende der deutschen Außenpolitik in Richtung Osten interpretiert wird. Aus diesem Grund sind die nicht zu unterschätzenden kulturellen Kontakte beider Länder von einer tiefen Ambivalenz geprägt. Dies zeigt Dziergwa, wenn er feststellt, dass die deutsche Bewunderung gegenüber Piłsudskis unabhängig von der polnischen Nationalgeschichte und allein aus der Idee des Autoritarismus gewonnen wurde. Andere Beispiele sind die beschriebene zwiespältige Reaktion der polnischen Intellektuellen auf Goebbels Besuch in Warschau, der Konflikt zwischen dem ersten nationalsozialistischen Senatspräsidenten von Danzig Hermann Rauschning und dem hiesigen Gauleiter Albert Förster, die Geschichte der deutsch-polnischen Filmproduktion sowie ihr abruptes Ende und der Übergang zu antipolnischen Produktionen.
Frank Schale (FS)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.23 | 2.62 | 2.312
Empfohlene Zitierweise: Frank Schale, Rezension zu: Roman Dziergwa: Am Vorabend des Grauens. Frankfurt a. M. u. a.: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23780-am-vorabend-des-grauens_27334, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 27334
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
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