/ 20.06.2013
Michael Dreyer / Markus Kaim / Markus Lang (Hrsg.)
Amerikaforschung in Deutschland. Themen und Institutionen der Politikwissenschaft nach 1945
Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2004 (Transatlantische Historische Studien 22); 239 S.; geb., 40,- €; ISBN 3-515-08466-5Der Band beruht auf der Jahrestagung 2001 der politikwissenschaftlichen Sektion in der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA) und reflektiert deren Bedeutung für die bundesdeutsche Politikwissenschaft einschließlich ihrer nicht-universitären Forschungseinrichtungen. Nach kritischer Würdigung der nunmehr seit 50 Jahren bestehenden DGfA werden u. a. inhaltliche und strukturelle Defizite deutscher Forschung zu Präsident, Kongress und Supreme Court benannt. In einem weiteren Schwerpunkt stehen biografische und normative Aspekte der Auseinandersetzung mit Amerika im Vordergrund, exemplarisch dargestellt am „dialektischen” Amerikabild von Theodor W. Adorno sowie an den Arbeiten der Deutschamerikaner Karl Loewenstein, Ernst Fraenkel und Carl J. Friedrich. Letztere verbanden deutsches Theorieerbe der Staats- und Verfassungslehre mit westlicher „political science” und wurden so nach 1945 in der Bundesrepublik zu Gründergestalten der politikwissenschaftlichen Amerikaforschung als Demokratiewissenschaft.
Aus dem Inhalt:
Philipp Gassert:
Vor der DGfA: Deutsche Amerikaforschung zwischen Erstem Weltkrieg und früher Bundesrepublik (15-39)
Anke Hildebrandt-Mirtschink:
Politikwissenschaftler und das ‚kooperative Experiment‘ Deutsche Gesellschaft für Amerikastudien (DGfA) (41-51)
Christiane Harzig:
Geschlechterverhältnis in der bundesdeutschen Amerikanistik: Eine Bestandsaufnahme zum 50-jährigen Bestehen der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien (53-69)
Joachim Amm:
Der Präsident und Kongress der USA in der deutschen politikwissenschaftlichen Rezeption (71-82)
Michael Dreyer:
Der Supreme Court in der deutschen politikwissenschaftlichen Forschung (83-101)
Martin Thunert:
Politikwissenschaftliche Amerikastudien außerhalb der Universitäten und in der Politikberatung (103-118)
Monika Medick-Krakau:
Internationale Beziehungen: Die amerikanische und die deutsche Disziplin (119-136)
Markus Lang:
Politikwissenschaft als ‚amerikanisierte‘ Staatswissenschaft. Zur politischen Intention der Amerikastudien von Karl Loewenstein (137-160)
Hubertus Buchstein:
Amerikastudien als Paradigma der Politikwissenschaft. Ernst Fraenkels kulturalistischer Analyseansatz der amerikanischen Demokratie (161-181)
Hans J. Lietzmann:
Die Wiederkehr der deutschen Politikwissenschaft. Eine paradoxe Kontinuität in der Nachkriegszeit (183-200)
Alfons Söllner:
Adornos Amerika (201-220)
Walter Reese-Schäfer:
Moderne politische Theorien im Austausch mit der amerikanischen Politiktheorie (221-237)
Robert Chr. van Ooyen (RVO)
Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
Rubrizierung: 1.1 | 2.64 | 5.4
Empfohlene Zitierweise: Robert Chr. van Ooyen, Rezension zu: Michael Dreyer / Markus Kaim / Markus Lang (Hrsg.): Amerikaforschung in Deutschland. Stuttgart: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23048-amerikaforschung-in-deutschland_26369, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26369
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Dr., ORR, Hochschullehrer für Staats- und Gesellschaftswissenschaften, Fachhochschule des Bundes Lübeck; Lehrbeauftragter am OSI der FU Berlin sowie am Masterstudiengang "Politik und Verfassung" der TU Dresden.
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