/ 03.06.2013
Alexander Demandt
Antike Staatsformen. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte der Alten Welt
Berlin: Akademie Verlag 1995; 672 S.; brosch., 48,- DM; ISBN 3-05-002794-0"Historisches Wissen [...] ist die wichtigste Richtschnur für politisches Handeln" (17). Mit diesem Polybios-Zitat begründet Demandt seine an "idealtypischen Strukturmodellen" (7) orientierte Darstellung antiker Staatsordnungen. Weil die Moderne sich erst von der Kenntnis der Antike her erschließt, sieht der Autor in der Beschäftigung mit antiken Verfassungsmodellen eine wesentliche Voraussetzung für die Klärung des Selbstverständnisses neuzeitlichen politischen Handelns. Die schematisierte Darstellungsweise der einzelnen Verfassungstypen erleichtert den Systemvergleich; berücksichtigt werden Bezeichnung und Quellenlage, Kultur, Geschichte, Wirtschaft, Gesellschaft, Institutionen, Niedergang und Nachwirkung des jeweiligen Gemeinwesens. Nicht nur Griechenland und Rom, sondern auch andere relevante politische Formationen der Antike wie z. B. die Systeme Israels und Persiens, die etruskischen Stadtstaaten, die westgermanischen Stammesverbände und das Frankenreich der Merowinger sind Gegenstand der chronologisch geordneten Abhandlung. Jedes Kapitel schließt mit Hinweisen auf weiterführende Literatur. In einem Einleitungskapitel klärt Demandt begriffliche Voraussetzungen und sachliche Gemeinsamkeiten des Untersuchten; im Schlußkapitel unternimmt er eine Gesamtbewertung und einen resümierenden Rückblick auf das Weiterwirken antiker Politik in Mittelalter und Neuzeit.
Barbara Zehnpfennnig (BZ)
Prof. Dr., Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Passau.
Rubrizierung: 5.31
Empfohlene Zitierweise: Barbara Zehnpfennnig, Rezension zu: Alexander Demandt: Antike Staatsformen. Berlin: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/853-antike-staatsformen_730, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 730
Rezension drucken
Prof. Dr., Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Passau.
CC-BY-NC-SA