Politikwiss. Diss. Gießen; Gutachter: R. Seidelmann, D. Eißel. - Seit 1996 gibt es mit dem ASEM einen biregionalen Prozess der Koordination zwischen Europa und Asien, der nicht zuletzt als Reaktion auf die Globalisierung entstand. Mit ihm sollen vornehmlich ökonomische Ziele verfolgt werden, aber gleichzeitig diene er auch dazu, „die regionale Wirtschaftblockbildung zu verhindern“ (297). Auch „die Furcht der ostasiatischen und europäischen Staaten vor den Unilateralismustendenzen der USA“ (298) habe eine Rolle bei der Gründung der ASEM gespielt. Der Autor beschreibt die Grundlagen der Zusammenarbeit, inklusive der historischen Entwicklung. Zudem analysiert er sowohl den Stand der institutionellen Entwicklung des ASEM als auch die Leistungen der Organisation auf biregionaler und globaler Ebene. Im dritten Hauptteil gibt er dann eine Prognose über die künftigen Entwicklungschancen. Er betont den Prozesscharakter des ASEM, resümiert aber gleichzeitig, „daß ein Institutionenaufbau nicht zu umgehen ist, wenn das ASEM noch weiterentwickelt werden soll“ (189). Und genau dies hält der Autor für unumgänglich, denn das ASEM könne die „Antriebskräfte des Interregionalismus“ stärken (300). Der Weg dorthin sei schwierig, denn noch sei auf beiden Seiten der Einfluss führender Regional- und Globalmächte mit ihren Sonderinteressen sehr groß.