Die Autoren des Bandes sind überwiegend Theologen, mit einem Schwergewicht in Bochum, wo der Band "im Rahmen eines dreisemestrigen Projekts des 'Historisch-sozialethischen Kolloquiums'" (12) Brakelmanns entstanden ist. Ein großer Teil der Beiträge befaßt sich mit der Weimarer Zeit; insofern kann der Titel leicht irreführen. Inhalt: Martin Friedrich: Die Anfänge des neuzeitlichen Staatskirchenrechts: Vom preußischen Allgemeinen Landrecht (1794) bis zur Paulskirchenverfassung (1848/49) (13-29); Norbert Friedrich / Traugott Jähnichen: Von den Befreiungskriegen bis zur Errichtung des Deutschen Reiches - Der Protestantismus und der Beginn der modernen Verfassungsgeschichte in Deutschland (30-45); Tillmann Bendikowski: Gerechtigkeit für August Hergesell. Kinder aus konfessionellen Mischehen im Spannungsfeld deutscher Rechts- und Verfassungsgeschichte (46-54); Dieter Beese: Staatsbekenntnis und Volkskatechismus - Friedrich Naumann und die Weimarer Verfassungsberatung (55-76); Folkart Wittekind: Welche Religionsgemeinschaften sollen Körperschaften öffentlichen Rechts sein? Die Entstehung des modernen deutschen Staatskirchenrechts in den Verhandlungen über die Weimarer Reichsverfassung (77-97); Heike Koch: "Der Kirche, was der Kirche ist; dem Staat was des Staates ist." Von der Weimarer Reichsverfassung 1919 zum preußischen Staatskirchenvertrag 1931 (98-110); Norbert Friedrich: Der Kampf der Protestanten für Religionsunterricht und Bekenntnisschule in der Weimarer Republik - ein Paradigma für die Haltung zum Verfassungsstaat? (111-124); Rainer Hering: "Nur auf diese Weise kann der Grundsatz der Glaubens- und Gewissensfreiheit in vollem Umfang durchgeführt werden". Staat und Kirche in der Freien und Hansestadt Hamburg zur Zeit der Weimarer Republik (125-139); Helmut Geck: Zwischen Distanz und Loyalität - Der deutsche Protestantismus und die Weimarer Republik (140-153); Günter Brakelmann: Barmen V - ein Meilenstein auf dem Weg zur neuen Ethik des Politischen (154-170); Günter Brakelmann: Aus der Zeit der Diktatur: Die Freiburger Denkschriften (171-182); Matthias Schreiber: Hintertür oder Platzkarte? Oder woran sich die EKD am fünfzigsten Jahrestag des Grundgesetzes erinnern soll (183-189); Heinz Deike: "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen..." Zur Geschichte der Präambel des Grundgesetzes und der in ihr enthaltenen sog. "invocatio", der Bezugnahme auf Gott (190-210); Norbert Friedrich / Traugott Jähnichen: Protestanten in weltlicher Verantwortung als aktive Gestalter von Rechtsstaat und Demokratie - Die Beispiele Gerhard Leibholz und Gerhard Ritter (211-224); Wolfgang Maaser: Ständiges Demokratieverständnis und konservative Ordnungstheologie - Das Beispiel Walter Künneth (225-232); Traugott Jähnichen: Vom Besitzindividualismus zur gemeinwohlorientierten Sozialpflichtigkeit - Der neuzeitliche Eigentumsbegriff in der Entwicklung des Privat- und Verfassungsrechts (233-246); Reinhard van Spankeren: Von der Barmherzigkeit zum Recht. Die Diakonie, das Grundgesetz und die Rechte der Hilfebedürftigen (247-257).