/ 12.06.2013
Franz Alt
Auf der Sonnenseite. Warum uns die Energiewende zu Gewinnern macht
München/Zürich: Piper 2013; 269 S.; 9,99 €; ISBN 978-3-492-30351-4Der Fernsehjournalist Franz Alt ist seit gut 25 Jahren ein engagierter Kämpfer für den Ausstieg aus der Kernenergie und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Sein jüngstes Werk ist vor dem Hintergrund der nunmehr laufenden Debatte um die Energiewende zunächst einmal eine Erfolgsbilanz. Stolz ist Alt über den wachsenden Anteil ökologisch verträglicher Formen der Energiegewinnung und des Energieverbrauchs – zumal lange Zeit „die wenigen Verfechter einer 100‑prozentigen Energiewende als Spinner und Außenseiter“ (94) abgetan wurden. Insofern ist Alt sehr zufrieden, dass sich seine Visionen Zug um Zug realisieren lassen, wofür er zahlreiche Beispiele insbesondere aus seiner badischen Heimat ins Feld führt. Immer wieder greift er seinen eigenen Wandlungsprozess auf, der ihm vom Befürworter der Kernkraft zu ihrem Gegner hat werden lassen. Diesen Perspektivenwechsel, von ihm mit der Saulus‑Paulus‑Metaphorik versehen, billigt er auch anderen zu. Gleichzeitig mahnt Alt allerdings auch an, noch mehr zu tun, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Aus der Erfahrung des erfolgreichen Ausbau des Solar‑ und Windenergiesektors in den vergangenen Jahren leitet er auch einen gewissen Optimismus ab: Es gebe eine „Gnadenfrist“, „zumindest das Schlimmste zu verhindern“ (120). Vom sprachlichen Duktus her wählt Alt wiederholt eine spezifische Form der Polemik, die man bei einem von der Sache Überzeugten wohl akzeptieren kann und die einer doch sehr lesenswerten, weil kurzweiligen Kampfschrift auch angemessen ist.
Stephan Klecha (SKL)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen.
Rubrizierung: 2.263 | 2.343 | 2.68 | 4.45 | 2.61
Empfohlene Zitierweise: Stephan Klecha, Rezension zu: Franz Alt: Auf der Sonnenseite. München/Zürich: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/14569-auf-der-sonnenseite_43953, veröffentlicht am 05.06.2013.
Buch-Nr.: 43953
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen.
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