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/ 04.06.2013
Markus Wehner

Bauernpolitik im proletarischen Staat. Die Bauernfrage als zentrales Problem der sowjetischen Innenpolitik 1921-1928

Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag 1998 (Beiträge zur Geschichte Osteuropas 23); X, 436 S.; geb., 128,- DM; ISBN 3-412-05897-1
Geschichtswiss. Diss. FU Berlin; Erstgutachter: H.-J. Torke. - Während das gesellschaftspolitische Projekt der russischen Kommunisten ebenso wie ihr Verständnis von Modernität in der westlichen marxistischen Ideologie verwurzelt waren, bestand die russische Bevölkerung zu mehr als vier Fünfteln aus Bauern, "deren traditionelle Lebensweise und Weltsicht mit der Ideologie der Bolschewiki unvereinbar schienen" (1 f.). Um den Erfolg ihrer Revolution abzusichern, besaß die Bauernpolitik daher für die neuen Machthaber eine zentrale Bedeutung. Ausgehend von der Auffassung, "daß der sowjetische Staat nicht als eine Totalitarität betrachtet werden kann, sondern daß die politischen Prozesse nur vor dem Hintergrund einer Vielfalt konkurrierender staatlicher Institutionen und Machtfaktoren zu verstehen sind" (2), stellt der Autor drei institutionelle Komplexe in den Mittelpunkt seiner Darstellung: neben der kommunistischen Partei sind dies die zentralen Organe der Sowjetregierung und der zuständige Fachapparat für Landwirtschaft. Inhaltsübersicht: I. Voraussetzungen und Grundprobleme; II. Der Kampf ums Überleben: Die Bauernpolitik 1921-1923; III. Licom k derevne: Das Dorf als Zentrum der Politik 1924-1925; IV. Der Kurs gegen das Dorf: Die Bauernpolitik 1926-1927; V. Das Ende der gemäßigten Richtung in der Bauernpolitik.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.622.263 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Markus Wehner: Bauernpolitik im proletarischen Staat. Köln/Weimar/Wien: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4099-bauernpolitik-im-proletarischen-staat_5801, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 5801 Rezension drucken
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