Das Bildungssystem kann mit den Anforderungen der sich immer rascher wandelnden Gesellschaft nicht mehr Schritt halten. "Die gesellschaftliche und schulische Wirklichkeit klaffen immer weiter auseinander. Der politische, der gesellschaftliche, der kulturelle, der ökonomische und der technische Wandel findet außerhalb der Schule statt" (14). Der Autor zeichnet den Weg von den fortschrittlichen Bildungsreformen der sechziger Jahre bis in ihre derzeitige Krise nach. Verantwortlich für die Krise sind nicht alleine die Pädagogen, auch die Bildungspolitik hat in seinen Augen versagt. Ein Ausweg aus der Misere ist nur durch eine Bildungsoffensive "jenseits von Restauration und Konservativismus einerseits, von Utopie und Revolution andererseits" (246) zu erreichen und zwar durch "eine Erneuerung der Gegenwart aus dem Geist der europäischen Kultur" (182). Konkret müssen sich die Bildungseinrichtungen hierfür gegenüber der Gesellschaft öffnen und gleichzeitig mehr Autonomie vom Staat erhalten.