Skip to main content
/ 17.06.2013
Marvin Chlada / Gerd Dembowski (Hrsg.)

Das Foucaultsche Labyrinth. Eine Einführung

Aschaffenburg: Alibri Verlag 2002; 223 S.; kart., 14,50 €; ISBN 3-932710-32-0
Die Herausgeber wollen mit dieser bewusst weder chronologisch noch systematisch organisierten Einführung dem Splittercharakter des foucaultschen Werkes Rechnung tragen. Die einzelnen Beiträge sind daher lediglich zu Rubriken zusammengefasst, die als "verschiedene Eingänge in den Irrgarten" (8) jeweils andere Aspekte des Denkens Foucaults in den Vordergrund rücken. Es geht darum, Foucault "anderen Denkern und Schulen gegenüberzustellen und von diesen abzugrenzen, zu zeigen, wo er rezipiert wird, um zu sehen, wie er funktioniert" (8). So erscheint Foucault bereits im kurzen Einleitungskapitel als entscheidend geprägt von Heidegger und Nietzsche, aber auch als unorthodoxer Marxist und zuletzt als entschiedener Antihumanist - dessen Kritik der modernen staatlichen Macht sich vor allem gegen deren sublimen Zwang zur Individualität richtet. Inhalt: Marvin Chlada / Gerd Dembowski: Das Foucaultsche Labyrinth (7-16). Eingang 1: Politik und Macht: Velten Schäfer: Links handeln und rechts denken? Zur Diskussion um Foucaults politische Heimat (18-26); Tilo Fuchs: Die Ordnung der Nation. Foucault, Cassirer und die nationale Mythologie (27-38); Torsten Junge: Leichen im Kopf. Foucault, der Tod und die Bio-Macht (39-52). Eingang 2: Sexus und Moderne: Marcus S. Kleiner: Vom Gebrauch der Lüste. Foucaults Konzeption einer Ästhetik der Existenz in der Praxis (54-73); Sarah Dellmann: Verkörperte Identitäten. Foucault im feministischen Poststrukturalismus (74-83); Martin Büsser: Die Geburt der Moderne aus dem Geist des Marquis de Sade. Foucaults Deutung und Kritik von de Sade als historischem Wendepunkt (84-94). Eingang 3: Aufklärung und Kritik: Helmut Vieritz: Kritisch ist zuerst einmal die Krise. Über das viele Ungesagte eines beliebten Wortes (96-112); Siegfried Jäger: Kritische Diskursanalyse in der Praxis (113-124); Daniel Loick: Die Welt wird enger mit jedem Tag. Foucault und Adorno: Philosophieren im universellen Verblendungszusammenhang (125-140). Eingang 4: Literatur und Theater: Hartmut Abendschein: Autorgenesen. Die Erfindung des Autors durch das Wort (142-151); Thomas Ernst: Foucault, die Literatur und der Gegendiskurs (152-162); Thomas Ballhausen: Das trunkene Kirchenschiff. Zu Foucaults Raumkonzept der Heterotopologie (163-176). Eingang 5: Philosophie und Träume: Bernhard H. F. Taureck: Foucault im Kontext der französischen Philosophie (178-187); Thomas Brandstetter: Canst thou remember a time before we came unto this cell? Foucault mit Benjamin (188-200); Gerd Dembowski: Foucaults Traumtänze. Spurensuche zu Existenz in Träumen (201-213).
Thomas Nitzsche (TN)
M. A., Fachreferent für Politikwissenschaft, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek in Jena (ThULB).
Rubrizierung: 5.46 Empfohlene Zitierweise: Thomas Nitzsche, Rezension zu: Marvin Chlada / Gerd Dembowski (Hrsg.): Das Foucaultsche Labyrinth. Aschaffenburg: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/16331-das-foucaultsche-labyrinth_18751, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 18751 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA