Die Herausgeber beanspruchen, mit den Referaten der Tagung des Arbeitskreises „Empirische Methoden der Politikwissenschaft“ in der DVPW aus dem Jahr 2005 einen breiten Querschnitt über die Datengewinnung in der Politikwissenschaft zu bieten – diese sei heute in Deutschland zum großen Teil eine empirische Wissenschaft. Daran anknüpfend wird der State of the Art vorgestellt. Dazu zählen auch kreative Ansätze zur Gewinnung neuer Themenfelder und Methoden für die eigene Disziplin. Gegliedert in sieben thematische Schwerpunkte umfasst das Spektrum der Beiträge verschiedene Methoden zur Datengewinnung, der Kombination von Datenbeständen sowie die Transformation vorliegender Daten. Die einzelnen Beiträge sind ähnlich aufgebaut. Zunächst wird die jeweilige Methode der Datengewinnung beziehungsweise -transformation theoretisch erläutert und anschließend an einem Beispiel aus der praktischen Forschung inklusive den in diesem Zusammenhang aufgetretenen Problemen und Schwierigkeiten verdeutlicht. Dabei versuchen sich die Autoren in einer Gratwanderung zwischen solider Erläuterung bekannter Methoden einerseits und innovativer Einblicke in auftretende praktische Probleme des Work in Progress andererseits. Damit wird ein unterschiedliches Publikum angesprochen. Wer selbst Daten erhebt, bekommt viele Hinweise und praktische Tipps. Wer sich lediglich einen Einblick in die Welt der empirischen Politikwissenschaft verschaffen möchte, darf sich auf einen Überblick über theoretische und praktische Probleme beim Umgang mit Daten freuen. Hier gewinnt der Sammelband zusätzlich durch die Vorstellung verschiedener Erhebungsdesigns, die allerdings auch andernorts zu finden wären. Abgerundet wird das Buch durch einen breiten Überblick über nationale und internationale Datenarchive, der auch Quellen für qualitative Daten umfasst. Letztlich ist die Gratwanderung geglückt. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Erfahrungen und Anregungen aus der praktischen Forschung und der Vorstellung aktuell verwendeter politikwissenschaftlicher Methoden.