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/ 03.06.2013
Anja Rüdiger

Dekonstruktion und Demokratisierung. Emanzipatorische Politiktheorie im Kontext der Postmoderne

Opladen: Leske + Budrich 1996 (Kieler Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft 15); 372 S.; 74,- DM; ISBN 3-8100-1710-8
Diss. Kiel; Erstgutachter: W. Röhrich. - Der Verfasser gesteht, beim Versuch einer Wiedergabe des Gedankengangs der vorliegenden Dissertation mehrfach gescheitert zu sein. Deshalb zwei Selbstaussagen der Autorin zur Intention und das Inhaltsverzeichnis: "Ein Dekonstruktivist [Nietzsche, KD] sagt: 'Ich rede von der Demokratie als von etwas Kommendem'. Doch die Rede soll hier nicht von einer empirisch gestützten Vorhersage oder einer normativen Utopie sein, sondern von der ethisch-politischen Perspektive, die die Geste der Dekonstruktion öffnet. Den Horizont dieser Perspektive bietet die Demokratie, dessen Unerreichbarkeit in der politischen Praxis der Demokratisierung affirmiert wird. Dekonstruktion und Demokratisierung stehen dabei weder in einem parallelen noch einem additiven Verhältnis, auch wenn die Konjunktion 'und' dies suggerieren mag. Es handelt sich um zwei offene, einander verschiebende Prozesse, deren Verschränkung diese Studie darlegen möchte" (13). Und: Diese Studie versteht sich "als Suche nach einer Artikulation, die den Namen Postmarxismus verdient, weil sie sich einem unabschließbaren Projekt einer Überbrückung der Kluft zwischen der Dekonstruktion moderner Großtheorien einerseits und der Konstruktion einer emanzipatorischen Theorie des Politischen andererseits widmet" (17). Inhaltsübersicht: I. Das Projekt der Artikulation von Marxismus und Poststrukturalismus: I.1. Marxismuskritik als absolute Dekonstruktion: Hindess und Hirst; I.2. Dekonstruktion als politische Theorie: Michael Ryan; I.3. Konfliktualität, Tradition und Demokratie: Bowles und Gintis; I.4. Dekonstruktion und Hegemonisierung: Laclau und Mouffe. II. Nach Marx und Moderne: Möglichkeiten ethisch-politischer Konstruktionen: II.1. Postmarxismus zwischen Dekonstruktion und Konstruktion; II.2. Praxis als Ästhetik; II.3. Essentialismus als Strategie; II.4. Subjektivität als Verantwortung; II.5. Die paradoxe Demokratie des Postmarxismus. Schluß: Reartikulation des Demokratiebegriffes.
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.4 Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Anja Rüdiger: Dekonstruktion und Demokratisierung. Opladen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2317-dekonstruktion-und-demokratisierung_2839, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 2839 Rezension drucken
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