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/ 31.05.2013
Christian Starck

Der demokratische Verfassungsstaat. Gestalt, Grundlagen, Gefährdungen

Tübingen: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1995; 439 S.; Leinen, 178,- DM; ISBN 3-16-146442-7
Das vorliegende Buch kann in gewisser Weise als Essenz der wissenschaftlichen Bemühungen des Autors um diesen Themenkomplex in den letzten zwanzig Jahren gelten. Die schon früher veröffentlichten Aufsätze - eine Ausnahme stellt der neue Beitrag über "Die historischen Quellen der modernen Religionsfreiheit" (364 ff.) dar - sollen zu einer Theorie der Grundlagen des demokratischen Verfassungsstaates zusammengefaßt werden. Zwei grundsätzliche Thesen werden vom Autor angeboten: Die demokratischen Verfassungsstaaten erhalten durch ihren Abwehrkampf gegen den Absolutismus ihre vergleichbaren Strukturen; und die Strukturen der Verfassungsstaaten gewährleisten eine permanente Lernfähigkeit des politischen Systems. Es ist der Versuch einer klaren Beschreibung der Voraussetzungen demokratischer Verfassungsstaaten, der dieses Buch lesenswert macht. Inhaltsübersicht: I. Gewaltenteilung: 1. Stichwort Gewaltenteilung (1986); 2. Funktion der parlamentarischen Gesetzgebung im demokratischen Verfassungsstaat; 3. Vorrang der Verfassung und Verfassungsgerichtsbarkeit (1986); 4. Bindung des Richters an Gesetz und Verfassung (1976); 5. Empirie in der Rechtsdogmatik (1972); 6. Verwaltungsermessen im modernen Staat (1986). II. Garantie der Rechte: 1. Entwicklung der Grundrechte in Deutschland (1980); 2. Grundrechtliche und demokratische Freiheitsidee (1987); 3. Menschenwürde als Verfassungsgarantie im modernen Staat (1981); 4. Europas Grundrechte im neuesten Gewand (1981); 5. Menschenrechte nur auf dem Papier (1963). III. Staatszwecke: 1. Frieden als Staatsziel (1984); 2. Übermaß an Rechtsstaat?; 3. Gesetzgeber und Richter im Sozialstaat (1987); 4. Ist der Kategorische Imperativ ein Prinzip des Sozialstaats? (1981); 5. Der Rechtsstaat und die Aufarbeitung der vorrechtsstaatlichen Vergangenheit (1992). IV. Historische und philosophische Grundlagen: 1. Nomos und Physis (1987); 2. Bändigung des Krieges und Frieden in der Lehre der Politik und des Völkerrechts der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts; 3. Die historischen Quellen der modernen Religionsfreiheit (1995); 4. Die Französische Revolution und das deutsche Staatsrecht (1989); 5. Die Bedeutung der Rechtsphilosophie für das positive Recht (1991).
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.45.32.21 Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Christian Starck: Der demokratische Verfassungsstaat. Tübingen: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/557-der-demokratische-verfassungsstaat_347, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 347 Rezension drucken
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