/ 03.06.2013
Uwe Wilhelm
Der deutsche Frühliberalismus. Von den Anfängen bis 1789
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 1995 (Europäische Hochschulschriften: Reihe III, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften 676); 288 S.; brosch., 79,- DM; ISBN 3-631-48745-2Geschichtswiss. Diss. Freiburg i. Br.; Erstgutachter: H. Fenske. - Die Studie untersucht die "Frühgeschichte der konstitutionellen Staatslehre in Deutschland" (17) vor der Französischen Revolution. Sie macht deutlich, daß bereits ab dem zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts von Anfängen liberalen politischen Denkens in Deutschland gesprochen werden kann und sich ab 1760 eine Verdichtung frühliberaler Theoriebildung feststellen läßt. Für die Anfänge wird die große Bedeutung des englischen Verfassungsmodells sichtbar; entscheidender Einfluß auf die theoretische Verdichtung kommt Christian Wolff und seiner Schule (75 ff.), Achenwall (109 ff.) und insbesondere J. H. G. von Justi (119 ff.) zu. Aus den drei Jahrzehnten vor der Französischen Revolution werden u. a. behandelt Förster und Reinhard, von Haller, Mauvillon, die Publizistik seit 1770 und "die letzten großen Synthesen vor 1789" bei Johann Friedrich von Pfeiffer und Niklas Vogt (225 ff.). Eines der wichtigen Ergebnisse der reichhaltigen Studie ist in dem Nachweis zu sehen, daß der Rezeption Montesquieus entscheidende Bedeutung für die konzeptionelle Verfestigung einer liberal-konstitutionellen Staatslehre in Deutschland zukommt.
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.32 | 5.33
Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Uwe Wilhelm: Der deutsche Frühliberalismus. Frankfurt a. M. u. a.: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/807-der-deutsche-fruehliberalismus_662, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 662
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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