/ 20.06.2013
Ralf Beck
Der traurige Patriot. Sebastian Haffner und die Deutsche Frage
Berlin-Brandenburg: be.bra wissenschaft verlag 2005 (Berliner Beiträge zur Zeit- und Mediengeschichte); 367 S.; pb., 24,90 €; ISBN 3-937233-18-0Diss. TU Chemnitz. – Nach der Haffner-Biografie von Uwe Soukup (siehe ZPol 2/02: 744 f., Buch-Nr.17893) widmet sich diese Arbeit dem zentralen Thema des umstrittenen Journalisten: dem Schicksal Deutschlands nach dem Untergang des Deutschen Reiches. Beck enthält sich weitgehend eines Werturteils, sodass es ihm gelingt, die zahlreichen und rapiden politischen Positionswechsel Haffners zu erklären, die von seinen Zeitgenossen häufig als bloße Provokationen verstanden wurden. Seine wandelnde Haltung resultierte für den Autor aus Haffners zentralem Anliegen, für eine deutschlandpolitische Position zu votieren, die Stabilität unter den europäischen Mächten gewährleistet. So sind es die Veränderungen der europäischen Mächtekoalitionen, die den abrupten Wechsel seiner politischen Haltung erklären. Diese Haltung ist für den Autor zugleich ein Ausdruck eines Patriotismus, die der Überzeugung folgt, dass nach dem Ersten (und erst recht nach dem Zweiten) Weltkrieg eine Bewahrung der deutschen Nation nur innerhalb einer europäischen Ordnung gewährleistet werden kann und jeder Versuch, aus dieser auszubrechen, zu verurteilen sei.
Frank Schale (FS)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.3 | 2.312 | 2.313
Empfohlene Zitierweise: Frank Schale, Rezension zu: Ralf Beck: Der traurige Patriot. Berlin-Brandenburg: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/23463-der-traurige-patriot_26931, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 26931
Inhaltsverzeichnis
Rezension drucken
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
CC-BY-NC-SA