In einem ersten Teil wird die Rolle der Justiz und des Strafvollzugs der Wehrmacht untersucht. In einem zweiten Teil werden die Motive für Desertion, Verweigerung und Widerstand beleuchtet, und schließlich erfolgt in einem dritten Teil der Versuch, die Rezeptionsgeschichte der Desertion im Wandel der öffentlichen Meinung 1980 bis 1995 nachzuzeichnen. Die Ergebnisse des Buches sind sicherlich nicht abschließend zu verstehen. Sie sind allerdings ein beachtlicher Diskussionsbeitrag, der zeigt, daß eine pauschale Verurteilung der Deserteure ebenso falsch ist wie eine pauschale Rehabilitierung. Gerade in der deutschen Militärgeschichtsschreibung wird überraschend wenig auf die sogenannten "anderen Soldaten" eingegangen, und in der Rechtsgeschichte wird auch weiterhin die Legende der ideologieunabhängigen Militärgerichtsbarkeit aufrechterhalten, die sich in Wahrheit nach Kräften bemühte, die nationalsozialistischen Vorstellungen in der Rechtsprechung umzusetzen.