Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wurde wiederholt von rechtsextremistischen Agitatoren versucht, den Genozid und andere Folgen des Nationalsozialismus anzuzweifeln bzw. zu leugnen. Ziel des Bandes ist es, einerseits eine Bestandsaufnahme dieser sogenannten "revisionistischen" Argumentation vorzunehmen, und andererseits die historischen Fakten dagegenzustellen. Die Mehrzahl der Aufsätze erschien schon 1995 auf Initiative des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes und wurde für diese Auflage aktualisiert. Beeindruckend und ersckreckend zugleich ist die Einsicht, daß der "Revisionismus", d. h. die verzerrte und gefälschte Geschichtsdeutung des 'Dritten Reiches', keineswegs nur ein deutsches oder österreichisches Problem ist, sondern vor allem auch in den USA zunehmend Anhänger findet. Inhalt: Brigitte Bailer-Galanda: "Revisionismus" - pseudowissenschaftliche Propaganda des Rechtsextremismus (19-37); Wolfgang Benz: "Revisionismus" in Deutschland (38-51); Juliane Wetzel: Die Leugnung des Genozids im internationalen Vergleich (52-72); Gustav Spann: Methoden rechtsextremer Tendenzgeschichtsschreibung und Propaganda (73-97); Brigitte Bailer-Galanda: Die Verbrechen von Auschwitz (98-116); Brigitte Bailer-Galanda: Leuchter und seine Epigonen (117-129); Josef Bailer: Die "Revisionisten" und die Chemie (130-152); Barbara Distel: Leugnung und Diffamierung. Das Krematorium des Konzentrationslagers Dachau als Beispiel für rechtsradikale Geschichtsverfälschung (153-163); Wolfgang Neugebauer: "Revisionistische" Manipulation der Zahl der Holocaustopfer (164-169); Brigitte Bailer-Galander: Das Tagebuch der Anne Frank (170-174); Wolfgang Neugebauer: Gab es einen schriftlichen Hitlerbefehl zur Judenvernichtung? (175-181); Gerd R. Ueberschär: Das "Unternehmen Barbarossa" gegen die Sowjetunion - ein Präventivkrieg? Zur Wiederbelebung der alten Rechtfertigungsversuche des deutschen Überfalls auf die UdSSR 1941 (182-205); Fabian Virchow: "Revisionismus" und Antisemitismus am Beispiel der Frey-Presse (206-224); Martin Dietzsch / Anton Maegerle: Antisemitismus per Mausklick (225-236); Wolfgang Wippermann: "Revisionismus light". Die Modernisierung und "vergleichende Verharmlosung" des "Dritten Reiches" (237-251); Anja Weusthoff: Endlich geregelt? Zur Ahndung der Holocaust-Leugnung durch die deutsche Justiz (252-272); Constantin Goschler: Die sogenannte Wiedergutmachung. Deutschland und die Verfolgten des Nationalsozialismus (273-296); Adelheid Schmitz: Wenn Auschwitz geleugnet wird - Überlegungen für den schulischen Unterricht (297-317). Anhang: Wilhelm Lasek: "Revisionistische" Autoren und ihre Publikationen (320-380); Gustav Spann: Auswahlbibliographie (381-386).