/ 18.06.2013
Hans-Jochen Luhmann
Die Blindheit der Gesellschaft. Filter der Risikowahrnehmung
München: Gerling Akademie Verlag 2001; 215 S.; geb., 19,90 €; ISBN 3-932425-39-1"Die Blindheit der Gesellschaft wird hier lediglich gegenüber den Katastrophen, die ihr ins Haus stehen, zum Thema gemacht" (10), schreibt Luhmann, der die Abteilung Klimapolitik des "Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie" stellvertretend leitet. Dabei ist diese Blindheit seiner Ansicht nach mit der Blindheit der Experten für übergreifende Zusammenhänge verbunden. Am Beispiel unter anderem einer vom Autor unterstellten amtlichen Blindheit gegenüber BSE in Deutschland, des Contergan-Medikamentenskandals, des Konkurses der Barings Bank und der Entdeckung der geschädigten Ozonschicht zeigt Luhmann in populärwissenschaftlicher Weise, wie und warum Risiken immer wieder nur zeitverzögert wahrgenommen werden. Die genannten Risiken sind allerdings überwiegend nicht mehr aktuell und durch Politik und Justiz abgearbeitet. Die Absicht des Autors, die Blindheit der Gesellschaft zu beweisen, erfüllt sich nicht überzeugend. Es bleibt daher nur die allgemeine Aufforderung, bei potenziellen Risiken künftig genauer hinzusehen.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.23 | 2.26
Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Hans-Jochen Luhmann: Die Blindheit der Gesellschaft. München: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/18228-die-blindheit-der-gesellschaft_21077, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 21077
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Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
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