/ 03.06.2013
Oliver Hauf
Die Informationsgesellschaft. Anatomie einer Lebenslüge. Mit einer Einleitung zur Kritischen Theorie von Thomas Rompczyk
Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 1996 (Demokratie, Ökologie, Föderalismus 11); 213 S.; 65,- DM; ISBN 3-631-49830-6Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich nicht (nur) um eine technologiefeindliche Polemik, wie der Untertitel nahelegt. Vielmehr zwingt Hauf zum Nachdenken über die neuen Informations- und Kommunikationstechniken sowie über die Form und den Begriff der Informationsgesellschaft. So z. B. wenn der Autor die vermeintlich lineare Beziehung zwischen Daten, Information, Wissen und Verständnis in Zweifel zieht und auf den Zusammenhang von menschlicher Interpretationsleistung und Information(-sgewinn) hinweist. Jedoch bleibt die Analyse selbst einseitig: In der Perspektive der Kritischen Theorie, deren Grundzüge von einem anderen Autor (Rompczyk) im zweiten Kapitel allerdings ohne erkennbaren Bezug zum Thema dargelegt werden, können diese neuen Technologien wohl nur als ein "Akt der Verschleierung von Krisensymptomen und Widersprüchen der nach wie vor real-existierenden spätkapitalistischen Industriegesellschaft" (155) erscheinen.
Inhaltsübersicht: 1. Einleitung; 2. Kritische Theorie und die Krise der Moderne; 3. Beginn einer Spurensuche; 4. Ein Wort und 1000 Programme; 5. Attribute des Wandels; 6. Informatisierung der Gesellschaft; 7. Die Informationsgesellschaft als Lebenslüge.
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.4 | 2.33 | 2.34
Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Oliver Hauf: Die Informationsgesellschaft. Frankfurt a. M. u. a.: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2904-die-informationsgesellschaft_3811, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 3811
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Dr., Politikwissenschaftler.
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