/ 18.06.2013
Christoph Schwegmann
Die Jugoslawien-Kontaktgruppe in den Internationalen Beziehungen
Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2003 (Aktuelle Materialien zur Internationalen Politik 66); 220 S.; brosch., 28,- €; ISBN 3-8329-0065-9Politikwiss. Diss. Mannheim; Gutachter: B. Kohler-Koch, P. Graf Kielmansegg. - Die Jugoslawien-Kontaktgruppe entstand im Frühjahr 1994, um den Koordinationsbedarf von fünf Staaten (USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland) zu befriedigen, die versuchten, die Krise auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien beizulegen. Später kam auch noch Italien hinzu. Schwegmann analysiert die Entstehungsgeschichte der Gruppe und ihr Wirken während der Konflikte in Bosnien-Herzegowina und im Kosovo. In der Analyse zeigt sich, dass die Kontaktgruppe durchaus positive Wirkungen bei der Vermittlung zwischen den Positionen der beteiligten Staaten hatte. Eine tatsächliche Konfliktlösung brachte sie jedoch nicht zustande. Als Vorbild für ein künftiges Krisenmanagement in anderen Konflikten sieht Schwegmann das Modell einer Kontaktgruppe deshalb nicht. Seiner Meinung nach wird insbesondere die Erweiterung der EU dafür sorgen, dass zumindest die europäischen Staaten zunächst einmal versuchen werden, den organisationsinternen Koordinationsbedarf zu befriedigen. Überdies werden alle Beteiligten jeden Einzelfall sehr genau prüfen und vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Interessenlage entscheiden, ob das Modell Kontaktgruppe für sie vorteilhaft ist oder nicht.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.41 | 2.62 | 4.3 | 4.2
Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Christoph Schwegmann: Die Jugoslawien-Kontaktgruppe in den Internationalen Beziehungen Baden-Baden: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19452-die-jugoslawien-kontaktgruppe-in-den-internationalen-beziehungen_22612, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 22612
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M. A., Politikwissenschaftler.
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