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/ 20.06.2013
Dagmar Herzog

Die Politisierung der Lust. Sexualität in der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts. Aus dem Amerikanischen von Ursel Schäfer und Anne Emmert

München: Siedler Verlag 2005; 432 S.; 24,90 €; ISBN 3-88680-831-9
Die Autorin vertritt die These, dass sich Phänomene wie Antisemitismus und Nationalsozialismus, aber auch die Studentenrevolte und das Verhältnis zwischen Regierung und Bürgern in der DDR nur verstehen lassen, wenn man die jeweiligen gesellschaftlichen Einstellungen zu Fragen wie Empfängnisverhütung, Pornografie, Sexualmoral, Homo- und Heterosexualität mit bedenkt. Herzog zeigt auf, wie der Komplex von Lust und Moral stets ein entscheidendes Instrument der Gesellschaftspolitik gewesen ist und gerade die Nachkriegsdebatte über den Nationalsozialismus entscheidend auf den Aspekt der Sexualität bezogen war. Etwas irreführend ist der deutsche Untertitel, weil er suggeriert, dass auch die ersten drei Jahrzehnte des zwanzigsten Jahrhunderts Thema dieses Buches wären. Der englische Originaltitel macht die thematische und chronologische Schwerpunktsetzung deutlicher: „Sex after Fascism: Memory and Morality in Twentieth-Century Germany“.
Kaspar Nürnberg (KN)
M. A., Historiker, Geschäftsführer des Vereins Aktives Museum, Berlin.
Rubrizierung: 2.312.3122.3132.3142.35 Empfohlene Zitierweise: Kaspar Nürnberg, Rezension zu: Dagmar Herzog: Die Politisierung der Lust. München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/21806-die-politisierung-der-lust_28498, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28498 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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