Die Autoren schildern "Bonhoeffers Weg in den Widerstand" - bis zu seinem Tode - in der Absicht, keine "wohlfeile, folgenlose 'Heiligenverehrung'" (7) vorzunehmen, sondern sein Leben, seine Werte und sein Verhalten als eine Herausforderung für uns heute zu begreifen (7). Es gelingt ihnen durchweg: Die Leser lernen Bonhoeffer als einen Menschen mit hohen moralischen Prinzipien kennen, der gleichwohl kein Prinzipienreiter war und entsprechend z. B. auch Selbstkritik äußerte. Das Buch beinhaltet neben der Darstellung der Hauptautoren Briefe Bonhoeffers - die erst 1992 zur Veröffentlichung freigegebenen "Brautbriefe" (56-59) an seine Verlobte Maria von Wedemeyer, an seine Eltern sowie Freunde und Vertraute - und Kommentare der Mitautoren, von denen Gaetano Latmiral als Mithäftling häufig mit Bonhoeffer im Gefängnis diskutieren konnte. Es schließt mit einem Personenverzeichnis, das auch die benutzten Abkürzungen beinhaltet sowie einer Zeittafel, die die Lebensabschnitte Bonhoeffers und die Ereignisse der Weltpolitik bzw. deutscher Politik skizziert.